Berlin/Frankfurt (dpa) – Grünen-Fraktionsvize Oliver Krischer hat wegen der bevorstehenden Streiks beim Billigflieger Ryanair die Spitze des Unternehmens attackiert. Krischer sagte am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in Berlin: «Das Billigflug-Geschäftsmodell beruht auch auf Dumping bei Löhnen und Arbeitsbedingungen. Dass jetzt auch die Piloten sich mit Streiks dagegen wehren, ist verständlich.» Es sei Folge der Geschäftspolitik […]

Berlin/Frankfurt (dpa) – Grünen-Fraktionsvize Oliver Krischer hat wegen der bevorstehenden Streiks beim Billigflieger Ryanair die Spitze des Unternehmens attackiert. Krischer sagte am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in Berlin: «Das Billigflug-Geschäftsmodell beruht auch auf Dumping bei Löhnen und Arbeitsbedingungen. Dass jetzt auch die Piloten sich mit Streiks dagegen wehren, ist verständlich.» Es sei Folge der Geschäftspolitik von Ryanair-Chef Michael O’Leary.

Wenn eine Airline Milliardengewinne mache, aber Mitarbeiter unter Dumping-Bedingungen arbeiten müssten, sei das «sozialer Sprengstoff. Es wird Zeit, dass in der Branche endlich allgemeine Mindeststandards bei Arbeitsbedingungen durchgesetzt werden. Es kann nicht sein, dass Menschen in den Flugzeugen arbeiten, die nicht krankenversichert sind und Überstunden bei Verspätungen nicht vergütet bekommen.»

Krischer forderte, den gesetzlichen Anspruch auf Entschädigung für Fluggäste bei Ausfällen zu erhöhen: «Dann behandeln insbesondere die Billigflieger ihr Personal besser, damit es nicht zu Streiks kommt.»

Ryanair-Kunden müssen sich am Freitag nun auch in Deutschland auf Flugausfälle und -verspätungen gefasst machen. Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit rief alle angestellten Piloten zu einem 24-stündigen Streik auf. Hintergrund sind Verhandlungen über bessere Gehälter und Arbeitsbedingungen bei der irischen Airline.