Besetztes Flughafenareal in Frankreich geräumt – Mehrere Festnahmen
Frankreich gibt den geplanten Großflughafen bei Nantes auf. Nun gehen Sicherheitskräfte massiv gegen Dauerbesetzer des riesigen Areals vor. Dabei kommt es zu Ausschreitungen. Nantes (dpa) – Drei Monate nach der spektakulären Aufgabe des Flughafenprojekts im westfranzösischen Nantes haben Sicherheitskräfte in einem Großeinsatz das besetzte Areal teilweise geräumt. Es kam zu Ausschreitungen, Barrikaden brannten. Sieben Menschen […]
Frankreich gibt den geplanten Großflughafen bei Nantes auf. Nun gehen Sicherheitskräfte massiv gegen Dauerbesetzer des riesigen Areals vor. Dabei kommt es zu Ausschreitungen.
Nantes (dpa) – Drei Monate nach der spektakulären Aufgabe des Flughafenprojekts im westfranzösischen Nantes haben Sicherheitskräfte in einem Großeinsatz das besetzte Areal teilweise geräumt. Es kam zu Ausschreitungen, Barrikaden brannten. Sieben Menschen wurden festgenommen, ein Gendarm erlitt leichte Verletzungen, wie die verantwortliche Präfektin Nicole Klein am Montag resümierte.
Die Sicherheitskräfte setzten Tränengas ein, nachdem aus den Reihen der Besetzer Steine geflogen waren. 13 provisorische Behausungen auf dem riesigen Gelände wurden geräumt, sechs von ihnen zerstört. Der Einsatz solle in den kommenden Tagen fortgesetzt werden, sagte die Präfektin des Verwaltungsbezirks Loire-Atlantique.
Die Mitte-Regierung von Premierminister Édouard Philippe hatte im Januar nach jahrzehntelangem Streit auf das Airport-Vorhaben verzichtet. Laut Medien blieben aber trotz der Kehrtwende rund 250 Besetzer auf dem etwa 16 Quadratkilometer großen Gelände nordwestlich von Nantes.
Eine «rechtsfreie Zone» solle beendet werden, erklärte Innenminister Gérard Collomb. Der Staat setzte 2500 Gendarmen ein. Ein Sprecher der Besetzer kritisierte den Räumungseinsatz als «extrem zerstörerisch». Die Gendarmerie gehört zu den Streitkräften, die Truppe nimmt aber Polizeiaufgaben wahr.
Das schon seit den 1960er Jahren debattierte Flughafenprojekt Notre-Dame-des-Landes wird laut Regierung endgültig fallengelassen. Die Bauern sollen ihr für das Projekt benötigte Land zurückerhalten. Die Vertreibungseinsatz richte sich nicht gegen Landwirte, betonte die Präfektin.