Frankfurt/Main (dpa) – Bei Berichten über Tarifkonflikte konzentriert sich die Presse auf besonders harte Auseinandersetzungen mit Konsequenzen für die breite Bevölkerung. Dann werde in der Regel der Eindruck erweckt, dass es Aufgabe der Gewerkschaften sei, die Auseinandersetzung beizulegen. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Donnerstag in Frankfurt veröffentlichte Studie der Otto-Brenner-Stiftung (OBS). Dieses Bild finde sich […]

Frankfurt/Main (dpa) – Bei Berichten über Tarifkonflikte konzentriert sich die Presse auf besonders harte Auseinandersetzungen mit Konsequenzen für die breite Bevölkerung. Dann werde in der Regel der Eindruck erweckt, dass es Aufgabe der Gewerkschaften sei, die Auseinandersetzung beizulegen. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Donnerstag in Frankfurt veröffentlichte Studie der Otto-Brenner-Stiftung (OBS).

Dieses Bild finde sich vor allem in Boulevard-Zeitungen, aber auch in Qualitätsblättern, heißt es in der Untersuchung von Christina Köhler und Pablo Jost von der Universität Mainz. Gerade bei der Berichterstattung über die Piloten- und Lokführerstreiks in den Jahren 2014/2015 hätten die Arbeitskampfmaßnahmen und vor allem die negativen Folgen für die Bevölkerung im Fokus gestanden.

Bei Auseinandersetzungen, von deren Folgen weniger Menschen direkt betroffen seien, stünden durchaus auch mal die Interessen der Arbeitnehmer im Vordergrund. Die beiden Kommunikationswissenschaftler haben sich mit der Berichterstattung von Boulevard- und Qualitätszeitungen sowie der Deutschen Presse-Agentur über neun unterschiedliche Tarifkonflikte beschäftigt. Die OBS ist eine Wissenschaftsstiftung der IG Metall.