Berlin (dpa) – In der Schlichtung von Deutscher Bahn und Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) sind die beiden Vorsitzenden der Schlichtungskommission und die Verhandlungsführer beider Seiten die entscheidenden Personen. Claus Weselsky (57) ist der streitbare Vorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL). Der ehemalige Lokführer steht für den harten Kurs seiner Organisation. Diesmal tritt er mit Vehemenz dafür […]

Berlin (dpa) – In der Schlichtung von Deutscher Bahn und Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) sind die beiden Vorsitzenden der Schlichtungskommission und die Verhandlungsführer beider Seiten die entscheidenden Personen.

Claus Weselsky (57) ist der streitbare Vorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL). Der ehemalige Lokführer steht für den harten Kurs seiner Organisation. Diesmal tritt er mit Vehemenz dafür ein, dass Lokführern und Zugbegleitern künftig mehr zusammenhängende Ruhetage tarifvertraglich garantiert werden. Der Dresdner tritt gern allein vor die Kameras und greift im Tarifkonflikt zu scharfen Vokabeln.

Ulrich Weber (66) ist seit 2009 Personalvorstand bei der Bahn und hat schon mehrere Tarifrunden mit der GDL und der größeren Bahngewerkschaft EVG hinter sich. Erst vor kurzem wurde sein Vetrag bis Ende 2018 verlängert. Weber ist ein sachlicher Typ, der den Ausgleich sucht, aber zugleich seine Position geduldig und ausdauernd verfolgt.

Bodo Ramelow (60), wurde zum zweiten Mal von der GDL als Schlichter ausgewählt. Als er die Rolle im Mai 2015 erstmals übernahm, war das ein Novum: Nie zuvor hatte ein amtierender Landesregierungschef in einem Tarifkonflikt vermittelt. Dem früheren Gewerkschaftsfunktionär und heutigen Linke-Politiker gelang 2015 gemeinsam mit Platzeck eine Lösung. Als Ministerpräsident einer rot-rot-grünen Regierung in Thüringen hat er derzeit mit einer umstrittenen Gebietsreform viel zu tun.

Matthias Platzeck (63), der zweite Schlichter, war wie Ramelow schon 2015 dabei. Der Sozialdemokrat, elf Jahre lang Regierungschef von Brandenburg, wurde von der Bahn benannt. Als Vermittler war er auch im Lufthansa-Tarifstreit im Sommer 2016 erfolgreich. Er gilt als nachdenklich, bodenständig, guter Zuhörer und Erklärer. Als Vorsitzender des Deutsch-Russischen Forums bemüht er sich um bessere Beziehungen zu Moskau.