Premierminister Abbott: Viele Leichen könnten noch im Freien liegen
Melbourne (dpa) – Australiens Premierminister Tony Abbott hat sich besorgt über den Zustand von womöglich noch an der Absturzstelle verbliebenen Leichen des Unglücksflugs MH17 geäußert. Die Bergung der menschlichen Überreste in der Ostukraine sei bisher «unprofessionell» verlaufen, sagte Abbott vor australischen Medien am Mittwoch in Canberra. Nach einer ersten Sichtung der Leichen-Waggons in Charkow müsse […]
Melbourne (dpa) – Australiens Premierminister Tony Abbott hat sich besorgt über den Zustand von womöglich noch an der Absturzstelle verbliebenen Leichen des Unglücksflugs MH17 geäußert. Die Bergung der menschlichen Überreste in der Ostukraine sei bisher «unprofessionell» verlaufen, sagte Abbott vor australischen Medien am Mittwoch in Canberra.
Nach einer ersten Sichtung der Leichen-Waggons in Charkow müsse man sagen: «Wir wissen einfach nicht, wie viele Leichen wir haben», zitierte unter anderem die Tageszeitung «Herald Sun» den Regierungschef. Bei dem mutmaßlichen Abschuss der Maschine der Malaysia Airlines wurden 298 Menschen getötet. Unklar ist bisher, wie viele Leichen geborgen wurden – nach niederländischen Angaben könnten lediglich die Überreste von 200 Opfern in den Waggons gewesen sein.
«Es ist gut möglich, dass viele Leichen weiter draußen im Freien im europäischen Sommer liegen, und Fremdeinwirkungen sowie den Verwüstungen durch Hitze und Tieren ausgesetzt sind», sagte Abbott. Es sei zu befürchten, dass deshalb einige australischen Todesopfer niemals nach Hause gebracht werden könnten. Abbott versprach den Angehörigen, das «Möglichste» zu tun, um die Überreste aller getöteten Australier zurückzubringen. Der Premierminister forderte, ein großes Forensikerteam müsse die Unglücksstelle untersuchen.