Bochum/Berlin (dpa) – Nach dem Verschwinden des Flugzeugs in Südostasien sieht der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Psychologie die Angehörigen der 239 Menschen an Bord besonderen Belastungen ausgesetzt. «Leider muss man sagen, dass der unklare Ausgang viel belastender ist als die Gewissheit», sagte der Bochumer Psychologe und Psychotherapeut Jürgen Margraf der Deutschen Presse-Agentur dpa. «Es […]

Bochum/Berlin (dpa) – Nach dem Verschwinden des Flugzeugs in Südostasien sieht der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Psychologie die Angehörigen der 239 Menschen an Bord besonderen Belastungen ausgesetzt. «Leider muss man sagen, dass der unklare Ausgang viel belastender ist als die Gewissheit», sagte der Bochumer Psychologe und Psychotherapeut Jürgen Margraf der Deutschen Presse-Agentur dpa. «Es gilt der alte Spruch: Ein Ende mit Schrecken ist manchmal leichter zu ertragen als ein Schrecken ohne Ende. Die Ungewissheit wird von den meisten Menschen als sehr sehr belastend erlebt, auch wenn jetzt schon klar ist, dass es kaum möglich ist, dass es ein positives Ende gibt.» Die Malaysia-Airlines-Maschine verschwand am Samstag.

«Viele Menschen, die erleben mussten, dass ein nahestehender Mensch verschollen ist, leiden darunter, dass sie nicht genau wissen, wann und wo es war. Es gibt dann bei vielen Menschen auch den Wunsch, den Ort des Geschehens aufzusuchen», sagte Margraf. Aufgaben von den betreuenden Psychologen in China und Malaysia sei es festzustellen, ob es bei den Angehörigen Traumata gebe, jedoch anders als sich das mancher vorstelle: «Es geht nicht darum, ganz doll nach krankhaften Dingen zu suchen, sondern, die Leute darin zu bestärken, dass sie eigentlich ganz stark sind und das Erlebte selber bewältigen können.»