Vor zwanzig Jahren ging der erste Airbus A380 an den Start. Doch sollte der europäische Traum vom Megaliner nicht zum Höhenflug ansetzen. Lediglich 251 Flugzeuge wurden gebaut.

Als der erste Airbus A380 vor zwanzig Jahren in Toulouse zu seinem Erstflug abhob, träumte der europäische Flugzeughersteller von einer glänzenden Zukunft für seinen vierstrahligen Megajet.

Für maximal 853 Passagiere wurde der doppelstöckige Langstreckenjet zugelassen, mit dem Airbus plante das Produktportfolio nach oben hin abzurunden. Damit ging der lang gehegte europäische Traum in Erfüllung, in sämtlichen Flugzeugklassen mit dem Erzrivalen Boeing gleichzuziehen.

Die massiven Tragflächen der A380 wurden bereits für eine noch größere, nie gebaute Ausführung des Mega-Airbus ausgelegt.
Die massiven Tragflächen der A380 wurden bereits für eine noch größere, nie gebaute Ausführung des Mega-Airbus ausgelegt. Bild: Airbus

Mit Boeing gleichgezogen

Vor allem der legendären, auch als „Jumbo Jet“ bekannten Boeing 747, galt es aus Sicht der Europäer Paroli zu bieten. Dabei kann die A380 wesentlich mehr Passagiere als ihre Rivalin jenseits des Atlantiks befördern.

Die für den Erstflug auserkorene Seriennummer 001 mit dem passenden Kennzeichen F-WWOW war mit GP7200-Triebwerken der Engines Alliance ausgerüstet. Airbus bot jedoch mit dem Rolls-Royce-Trent-900 eine weitere Triebwerksvariante alternativ dazu an.

Die Airbus-Familie des Jahres 2016 im Formationsflug. Heutzutage wäre die A380 nicht mehr dabei – jedoch würde die A330neo sowie die kleine A220 mitfliegen. Bild: Airbus

F-WWOW verblieb als Testflugzeug bei Airbus und steht noch heute dort in dieser Funktion im Einsatz. Nicht für die A380, sondern diverse technologische Zukunftsthemen. Es kam weder zu einer A380F genannten Frachtversion, noch baute Airbus eine ursprünglich geplante, gestreckte Ausführung ihres Megaliners.

Kein Kundeninteresse an Frachtversion der A380

Die A380-Fertigung endete am 16. Dezember 2021 mit Übergabe des 251. gebauten Exemplars an Emirates. Während der Corona-Pandemie wurden zunächst die meisten A380 eingemottet, doch führte der unerwartet schnelle Nachfrageanstieg nach dem Ende der Pandemie dazu, dass die A380 bei zahlreichen Airlines eine Renaissance erfuhr.

Nicht nur auf Flugshows war – und ist – die A380 ein Hingucker. Nach wie vor hat sie auch bei Vielfliegern auf Grund ihrer geräumigen Kabine eine große Fangemeinde. Bild: Airbus

Ein weiterer Grund ist, dass sowohl Airbus, als auch Boeing mit Problemen in ihren Lieferketten zu kämpfen haben – und sich dadurch die Auslieferung neuer Flugzeuge verzögert. Die Fans der A380 wird es freuen, denn sie wird voraussichtlich noch einige Jahre bei Airlines rund um den Globus im Einsatz stehen.