Nach der Pleite des deutschen eVTOL-Entwicklers Lilium Anfang des Jahres gibt es mit AAMG nun einen möglichen Investor. Doch offenbar hakt der Prozess derzeit.

Die Ambitious Air Mobility Group (AAMG) betont in einer Pressemitteilung, dass sie fest an die Zukunft von Lilium glaube. Der deutsche Entwickler eines elektrisch betriebenen, senkrecht startenden und landenden Lufttaxis namens Liliumjet hatte 2024 und Anfang 2025 endgültig Insolvenz angemeldet. Bis dahin waren seit der Gründung des Unternehmens vor etwa zehn Jahren nach verschiedenen Angaben offenbar bis zu 1,5 Milliarden Euro ausgegeben worden. eVTOL steht für „electric vertical take-off and landing“.

Im Juli hatte nun der Investor und frühere Lilium-Partner AAMG eine Vereinbarung mit einem der Insolvenzverwalter unterzeichnet. Darin wurde laut AAMG ein Preis festgelegt. AAMG hat inzwischen von Lilium genutzte Immobilien in Oberpfaffenhofen angemietet und ist offenbar bereit, bis zu 750 Millionen Euro in das Projekt zu investieren.

Gibt es Schwierigkeiten beim Lilium-Kauf?

Das etwas ungewöhnliche Bekenntnis von AAMG zu Lilium per Pressemitteilung erklärt sich womöglich in einem Artikel des Fachmagazins Aviation Week. Dort heißt es, der Insolvenzverwalter verlange weitere Unterlagen, bevor er von AAMG geforderte Papier ausstellen könne. Diese brauche AAMG wiederum, um die Finanzierung absichern zu können.

Wie Aviation Week berichtet, war AAMG ursprünglich ein Kunde mit einer Bestellung für 16 Liliumjets, für die AAMG auch die Bodeninfrastruktur bereitstellen wollte – sogenannte Vertiports. Sollte der Kauf von Lilium durch AAMG stattfinden, wird es eine neue Ausrichtung geben, die eine wesentlich sparsamere Entwicklung sowie eine Erweiterung in den militärischen Bereich vorsieht.