Die finanziell in Bedrängnis geratene norwegische Billigfluglinie Norwegian will im Zuge der Corona-Krise die Hälfte ihrer Mitarbeiter beurlauben und Tausende Flüge streichen. Wegen der außergewöhnlichen Situation am Markt rund um das neuartige Coronavirus und der damit verbundenen dramatisch gesunkenen Nachfrage müsse der Konzern alle möglichen Alternativen prüfen, um seine Kosten zu senken, teilte die Airline […]

Die finanziell in Bedrängnis geratene norwegische Billigfluglinie Norwegian will im Zuge der Corona-Krise die Hälfte ihrer Mitarbeiter beurlauben und Tausende Flüge streichen.

Wegen der außergewöhnlichen Situation am Markt rund um das neuartige Coronavirus und der damit verbundenen dramatisch gesunkenen Nachfrage müsse der Konzern alle möglichen Alternativen prüfen, um seine Kosten zu senken, teilte die Airline am Donnerstagabend mit. «Leider beinhaltet dies vorübergehende Beurlaubungen von bis zu 50 Prozent unserer Angestellten, und diese Zahl kann steigen.» Nach Schätzungen norwegischer Medien dürften etwa 5000 Norwegian-Mitarbeiter davon betroffen sein.

Im Zuge der Corona-Krise hat Norwegian mit einem stark fallenden Aktienkurs zu kämpfen. Erst am Donnerstag war die Norwegian-Aktie um mehr als 22 Prozent auf unter 7,50 norwegische Kronen (0,66 Cent) abgesackt, nachdem US-Präsident Donald Trump als Maßnahme gegen die Verbreitung des Coronavirus ein Einreisestopp für die meisten Europäer ab Freitag angekündigt hatte. Damit hat die Aktie innerhalb eines Monats etwa 80 Prozent seines Wertes eingebüßt.

Wegen Trumps Entschluss und der dramatischen Lage um den Coronavirus habe sich die Fluglinie dazu entschieden, bis Ende Mai 40 Prozent der Langstreckenflotte auf dem Boden zu belassen, darunter der Großteil der geplanten Flüge in die USA, erklärte Norwegian. Auch ein Viertel der Kurzstreckenflüge in Europa – hauptsächlich innerhalb Norwegens und Skandinaviens sowie Strecken nach Italien – werde gestrichen. Bereits am Dienstag hatte Norwegian angekündigt, zwischen Mitte März und Mitte Juni schätzungsweise 3000 Flüge zu streichen.

dpa