Die Lufthansa droht ihren Stammpiloten mit der Gründung einer neuen Airline, die wesentliche Aufgaben der bisherigen Kerngesellschaft übernehmen könnte. Vorgesehen sei ein eigener Flugbetrieb (AOC) nach deutschem Recht, heißt es in einem Schreiben an die Belegschaft, das am Dienstag in Frankfurt bekannt wurde. Dieser neue Betrieb solle Zubringerflüge für die Drehkreuze München und Frankfurt abwickeln […]

Die Lufthansa droht ihren Stammpiloten mit der Gründung einer neuen Airline, die wesentliche Aufgaben der bisherigen Kerngesellschaft übernehmen könnte.

Vorgesehen sei ein eigener Flugbetrieb (AOC) nach deutschem Recht, heißt es in einem Schreiben an die Belegschaft, das am Dienstag in Frankfurt bekannt wurde. Dieser neue Betrieb solle Zubringerflüge für die Drehkreuze München und Frankfurt abwickeln und Arbeitsplätze für die bislang unversorgten Piloten der eingestellten Tochter Germanwings bieten.

In der vergangenen Woche war eine viertägige Klausur zu verschiedenen Tarifthemen mit der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit ohne Durchbruch beendet worden, bestätigte eine Unternehmenssprecherin. Weitere Gesprächstermine seien aber vereinbart worden. Ende dieses Monats laufen die Vereinbarungen zur Kurzarbeit der rund 5000 Piloten bei Lufthansa und Lufthansa Cargo aus.

Der Konzern hatte vor wenigen Wochen erklärt, trotz eines Personalüberhangs auf die zunächst angedrohten betriebsbedingten Kündigungen verzichten zu wollen. Dies setzte aber Vereinbarungen über die Piloten der Germanwings sowie die Lufthansa Cargo voraus. Die VC hat sich bislang immer heftig gegen Versuche gewehrt, das Kerngeschäft an andere, niedriger tarifierte Flugbetriebe auszulagern. Dennoch wurde das Geschäft der Eurowings und der Langstreckentochter Eurowings Discover ausgeweitet.

Laut Lufthansa kam es in der vergangenen Woche dennoch zu Teileinigungen. So sollen die Fluglehrer der verkleinerten Bremer Verkehrsfliegerschule zur Lufthansa übernommen werden. Über einen Abfindungsprogramm bei der Frachtgesellschaft müsse noch weiter gesprochen werden.

dpa