Die Air Traffic Control gehört zu den wichtigsten Aufgaben am Flughafen. Dennoch wissen nur wenige, worum es dabei geht. AERO INTERNATIONAL klärt auf.

Der Luftverkehr gehört zu den meist regulierten Bereichen der Welt. Nicht nur in Deutschland, sondern weltweit werden Flugzeuge einheitlich nach einem genormten Sicherheitsstandard organisiert. Ein wichtiger Teil dieser Regulation ist die Flugverkehrskontrolle oder auch Air Traffic Control.

Was verbirgt sich hinter dem Begriff „ATC“?

Der Begriff ATC bedeutet Air Traffic Control oder Flugverkehrskontrolle. Mit dem Wort wird ein Teilbereich der Flugsicherung beschreiben. Dieser Teilbereich deckt alles rund um den bodenbasierten Dienst von Fluglotsen ab. Dazu gehört auch die Sicherung des Luftraums und insbesondere die Organisierung des Verkehrsflusses.

Geschichte in Deutschland und den USA

Die Geschichte der Air Traffic Control geht auf das Jahr 1910 zurück, in dem in Deutschland der Luftfahrer-Warndienst entstand. Mit Gründung dieses Dienstes sollten telegraphische und meteorologische Informationen zugänglicher sein. Im Jahr 1919 folgte die „International Commission for Air Navigation“ (ICAN), die ab 1945 in die Internationale Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) unter Beteiligung der USA überging.

Im Zuge der 1940er Jahre kam es zur Erfindung des Radars. Dieser sollte die Flugverkehrskontrolle revolutionieren. In den USA entwickelte sich die Federal Aviation Administration, die bis heute für die Sicherheit im US-amerikanischen Luftraum verantwortlich ist. In Deutschland hingegen gibt es seit 1953 die Bundesanstalt für Flugsicherung, die nach dem Ende der DDR auch die ehemalige Aufgabe der Interflug übernahm.

Was ist überhaupt eine Flugplatzkontrolle?

Die Flugplatzkontrolle meint die direkte Überwachung der Flugplatzumgebung. So verfügt ein Bereich der Flugsicherung typischerweise über einen Kontrollturm. Dieser Kontrollturm dient der visuellen Beobachtung möglicher Gefahren. Hier sollen beispielsweise Vogelschwärme oder gefährliche Objekte erkannt werden. Auch die effiziente Gestaltung der Verkehrsleitung und Sicherung der Start- sowie Rollwege gehört zur Aufgabe der Lotsen.

Innerhalb eines Flughafentowers unterscheidet man drei wesentliche Aufgabenbereiche. Bei der Air Traffic Control gibt es zunächst die Rollkontrolle. Diese sichert das Rollfeld und alle weiteren Betriebsflächen des Flughafens ab. Um ein Flugzeug über den Airport zu Steuern wird die Freigabe dieser Abteilung benötigt. Diese Abteilung kommuniziert mit der Platzkontrolle, die für Start- und Landebahnen verantwortlich ist. Zuletzt sichert die Freigabe, dass Piloten korrekte Streckenführungen und sichere Abflugbedingungen beachten.

Welche Sprache wird in der ATC genutzt?

In der Air Traffic Control ist es gängige Praxis, dass zwei Sprachen zur Verfügung stehen. Einerseits können Piloten in der jeweiligen Landessprache kommunizieren. Andererseits – vorausgesetzt dies ist nicht bei Ersterem der Fall – kann Englisch genutzt werden. Gemäß der Anforderungen der ICAO muss dies an jedem Flughafen und in jedem Bereich der Flugsicherung möglich sein.

Was sind die „geheimen Codes“ der ATC?

Durch die lange Historie der Air Traffic Control ist es kein Wunder, dass sich in der Zwischenzeit einige Codes angehäuft haben, die im Alltag genutzt werden. So steht „Cleared For Takeoff“ beispielsweise für eine sichere Umgebung zum Abheben. Komplizierter wird es bei „Maintain VFR“. Hier beschreibt der Fluglotse, dass der Funkkontakt erst fortgesetzt werden soll, wenn es unbedingt nötig ist. Sozusagen auf Standby – gerade wenn es am Himmel mal voll wird.

Wie kann ich die ATC live verfolgen?

Die Air Traffic Control kann man live verfolgen, wobei dies nicht immer legal ist. Beispielsweise bei Live ATC , hört man den Funk live. So können teils lustige aber auch spannende Gespräche entstehen. Wichtig ist es aber, dass sie den ATC nur bestimmten Regionen der Welt verfolgen dürfen. In Deutschland ist das Abhören zum Beispiel per Gesetz verboten.

Was sagt die ATC über Verspätungen aus?

Über die Air Traffic Control auch Verspätungen von Flugzeugen vermittelt. Mithilfe dieser Informationen und den Daten, welche per Funk und Radar übermittelt werden, kann man per FlightRadar und Co. sein Flugzeug tracken. Die Informationen am Schalter oder auch auf der Abflugsanzeige entstammen auch diesen Daten.