Deutlich mehr Interessierte als noch im Vorjahr informierten sich bei der diesjährigen Pilot Careers Live über den Pilotenberuf. 27 Aussteller aus der Luftfahrtbranche hatten bei der Karrieremesse einen Stand.

Dichtes Gedrängel, aufgeregte Unterhaltungen und zahlreiche luftfahrtbegeisterte junge Menschen. Das Hilton-Hotel in der Frankfurter Innenstadt ist am Samstagmorgen um zehn Uhr auffällig gut gefüllt. Grund dafür ist die Ausbildungsmesse Pilot Careers Live (PCL), die über den Pilotenberuf informiert und zu der sich in diesem Jahr 1200 interessierte junge Leute angemeldet haben. Der Andrang ist so groß, dass bereits am Donnerstag zuvor alle kostenlosen Tickets vergeben waren.

Und gleich zu Beginn fällt auf: Unter den Besucherinnen und Besuchern, die sich für einen Beruf im Cockpit interessieren, sind mehrheitlich Jungen und junge Männer. Doch obwohl das Geschlechterungleichgewicht in der Branche immer noch stark ausgeprägt ist, sind auch einige Mädchen auf die PCL gekommen, die in Zukunft zu einer steigenden Frauenquote im Cockpit beitragen möchten.

Darunter die 19-jährige Tamina, die den langen Weg aus München auf sich genommen hat, um bei der Messe in Frankfurt dabei zu sein. Für die Schülerin ist es ein Kindheitstraum einmal als Pilotin ein großes Flugzeug zu steuern. Im Zuge der PCL will sie die Gelegenheit nutzen und sich über die verschiedenen Ausbildungsprogramme der Flugschulen und Airlines informieren. Ein echter Traumberuf ist die Fliegerei auch für Greta aus Frankfurt. Die 20-Jährige begeistert sich für Technik und reist gerne. Am liebsten würde sie ihre Ausbildung bei der European Flight Academy absolvieren und im Anschluss für die Swiss fliegen.

„Viele junge Leute mit ernsthaftem Interesse“

Bei der PCL hatten die beiden Mädchen schließlich die Möglichkeit sich bei den 27 teilnehmenden Ausstellern umfassend über den Pilotenberuf zu informieren. Das Interesse der Besucherinnen und Besucher war so groß, dass diese an vielen der Stände bereits Schlange standen, um Informationen über die Pilotenausbildung zu erhalten. Themen wie die Finanzierung der Ausbildung, vorausgehende Auswahltests und mögliche Berufsaussichten beschäftigten die anwesenden jungen Leute dabei besonders.

Die Aussteller zeigten sich in jedem Fall begeistert vom Andrang und der Motivation der jungen Besucherinnen und Besucher. Am Stand der Hillsboro Aero Academy freute man sich etwa über „viele Leute mit ernsthaftem Interesse“. Die Messe laufe für die Flugschule, die zu den größten der Welt zählt und ausschließlich in den USA ausbildet, noch besser als im vergangenen Jahr. Und auch die Greenflight Academy aus Schweden zeigte sich zufrieden mit den hohen Besuchszahlen. Seit der ersten Minute der Karrieremesse hätten sich bei der Flugschule „nonstop junge Menschen am Messestand“ informiert.

Besonders viel los war außerdem am Stand des Lufthansa Aviation Training. Dort gaben junge Piloten, die selbst erst seit kurzem für die Airline fliegen, Einblicke in die Auswahlverfahren, den Ausbildungsablauf und eine Karriere bei der Lufthansa Group. Mit der TFC Flugschule aus Essen sowie der FFL Flugschule aus Mühlheim informierten außerdem einige weitere deutsche Flugakademien über die Pilotenausbildung und welche Möglichkeiten es gibt diese – die zwischen 70.000 und 100.000 Euro kosten können – über verschiedene Darlehensmodelle zu finanzieren.

Viele junge Leute vor dem Ryanair Stand auf der PCL
Auch Ryanair war auf der PCL vertreten und gab Einblicke in das Ausbildungsprogramm der Airline Bild: Mia Schrader

Ryanair und Braathens waren bei der PCL dabei

Neben deutschen Flugschulen und Airlines hatten jedoch auch internationale Fluglinien auf der PCL einen Infostand. So gaben etwa die irische Low-Cost-Airline Ryanair oder die schwedische Regionalfluggesellschaft Braathens Einblicke in ihre Ausbildungsprogramme im Ausland. Ryanair arbeitet in Sachen Ausbildung beispielsweise mit Partnerflugschulen in Polen, Italien oder Frankreich zusammen.

Außerdem zeigte die Hochschule Worms eine Möglichkeit auf mit dem Studiengang „Aviation Management and Piloting – dual“ zeitgleich einen Bachelorabschluss und eine Pilotenausbildung zu absolvieren. Und auch Verbände, wie YoungPilots oder die Vereinigung Cockpit waren vor Ort und beantworteten Fragen rund um den Pilotenberuf.

Darüber hinaus wurden über den ganzen Tag verteilt viele Vorträge und Seminare angeboten. So schilderte beispielsweise der A320-Pilot Felix Möcke einen typischen Tag im Leben eines Berufspiloten. Weiterhin gab das Netzwerk YoungPilots in einem Seminar Wissen, Erfahrungen und Tipps an die Messebesucher weiter.