Die Diskussion um die Alters- und Übergangsversorgung der Piloten bei der Lufthansa Group nimmt Fahrt auf. Mit der Kündigung zentraler Tarifverträge fordert die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) den Konzern nun zu schnellen und ernsthaften Verhandlungen auf.

Bereits Ende 2024 hatte die Vereinigung Cockpit den Tarifvertrag zur Altersversorgung (TV Rente) aufgekündigt. Seit dem 1. Januar 2025 ist dieser Bereich verhandlungsbereit. Nun folgt der nächste Schritt: Auch der Tarifvertrag zur Übergangsversorgung (TV ÜV) wurde mit Wirkung zum 30. April 2025 beendet. Damit sind beide tariflichen Regelwerke offen für Neuregelungen – ein deutliches Signal an den Arbeitgeber.

Die Tarifkommission der VC hat der Lufthansa Group bereits konkrete Vorschläge für Gesprächstermine unterbreitet. Ziel ist es, noch im Mai substanzielle Verhandlungen aufzunehmen. Die VC macht dabei unmissverständlich klar, dass weiteres Zögern nicht nur den Dialog gefährdet, sondern auch das Vertrauen der fliegenden Mitarbeitenden weiter untergräbt.

Strukturelle Defizite in der Altersversorgung der Lufthansa-Piloten

Laut VC-Vorstandsmitglied Frank Blanken besteht dringender Handlungsbedarf. In den vergangenen Jahren seien gravierende Schwächen in den bestehenden Versorgungssystemen offensichtlich geworden. Die Veränderungen im Jahr 2017 hätten insbesondere in der Altersversorgung der Lufthansa-Piloten große Lücken hinterlassen, die bis heute nicht geschlossen wurden.

Diese Defizite betreffen unter anderem die Planbarkeit des Ruhestands, finanzielle Sicherheit nach der aktiven Fluglaufbahn sowie Übergangslösungen für Piloten, die vor dem gesetzlichen Renteneintrittsalter aus dem aktiven Dienst ausscheiden. Die VC sieht darin eine strukturelle Benachteiligung der Piloten, die dringend behoben werden müsse.

Druck auf Lufthansa wächst: Gewerkschaft zeigt sich entschlossen

Die Vereinigung Cockpit betont ihre Gesprächsbereitschaft und sieht im Dialog die beste Lösung für beide Seiten. Gleichzeitig warnt sie jedoch vor einem weiteren Aufschieben der Verhandlungen. Sollte es keine Bewegung seitens der Lufthansa Group geben, werde man gezwungen sein, über alternative Maßnahmen nachzudenken.

Der Tonfall ist klar: Die Pilotenvertretung erwartet konstruktive Vorschläge und einen echten Willen zur Lösung auf Arbeitgeberseite. Ein Stillstand sei angesichts der wachsenden Unzufriedenheit innerhalb der Cockpit-Crews nicht länger vertretbar.