Meseberg (dpa) – Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich in der Dieselkrise skeptisch zu technischen Diesel-Nachrüstungen geäußert. Hardware-Nachrüstungen seien «kostenintensiv», sagte Merkel am Mittwoch nach der Klausurtagung der großen Koalition in Schloss Meseberg. Die Bundesregierung werte derzeit noch verschiedene Gutachten zu Hardware-Nachrüstungen aus. Nutzen und Kosten müssten aber in einem vernünftigen Verhältnis stehen. Die Autobranche […]

Meseberg (dpa) – Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich in der Dieselkrise skeptisch zu technischen Diesel-Nachrüstungen geäußert. Hardware-Nachrüstungen seien «kostenintensiv», sagte Merkel am Mittwoch nach der Klausurtagung der großen Koalition in Schloss Meseberg. Die Bundesregierung werte derzeit noch verschiedene Gutachten zu Hardware-Nachrüstungen aus. Nutzen und Kosten müssten aber in einem vernünftigen Verhältnis stehen. Die Autobranche haben einen klaren Plan vorgelegt, Software-Updates bis Ende 2018 abzuschließen.

Merkel sagte zugleich, sie habe «klare Erwartungen» an die Autoindustrie. Es seien erkennbar «gravierende Fehler» gemacht worden, für die weder die Kunden noch die Steuerzahler gerade stehen könnten.

Hardware-Nachrüstungen, also Umbauten an Motor oder Abgasanlage, sind umstritten. Die Autobranche lehnt sie als zu aufwendig und zu teuer ab. Aus Sicht etwa von Umweltverbänden reichen aber Software-Updates der Hersteller nicht aus, um die Schadstoff-Emissionen angemessen zu senken. In vielen Städten werden Schadstoff-Grenzwerte überschritten, Diesel-Fahrzeuge sind ein Hauptverursacher. Es drohen Diesel-Fahrverbote.

Merkel sagte, ein weiterer «großer» Auto-Gipfel sei zunächst nicht geplant. Die Regierung wisse um die Bedeutung der deutschen Autobranche als Leitindustrie. Die Politik werde einen Beitrag zur Modernisierung leisten.