Wien, 09. Mai 2017 Der österreichische parlamentarische Untersuchungsausschuss zum Kauf von Eurofighter-Kampfflugzeugen will seine Befragungen bis Mitte Juli abschließen. Der Ausschuss einigte sich am Dienstag auf seinen Zeitplan. Die Republik fühlt sich über die Lieferfähigkeit und Ausstattung der Jets von den Anbietern Airbus und Eurofighter getäuscht. Der Schaden soll bei 1,1 Milliarden Euro liegen. Airbus […]

Wien, 09. Mai 2017

Der österreichische parlamentarische Untersuchungsausschuss zum Kauf von Eurofighter-Kampfflugzeugen will seine Befragungen bis Mitte Juli abschließen. Der Ausschuss einigte sich am Dienstag auf seinen Zeitplan.

Die Republik fühlt sich über die Lieferfähigkeit und Ausstattung der Jets von den Anbietern Airbus und Eurofighter getäuscht. Der Schaden soll bei 1,1 Milliarden Euro liegen. Airbus bestreitet die Vorwürfe. Das Verteidigungsministerium hat den Fall auch vor Gericht gebracht.

Der Ausschuss soll klären, wie Österreichs größtes und umstrittenstes Rüstungsgeschäft abgelaufen ist. Die Abgeordneten wollen dazu auch den Ex-Kanzler Alfred Gusenbauer (SPÖ) und seinen Vize Wilhelm Molterer (ÖVP) befragen. Außerdem soll der frühere Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ) Licht ins Dunkel bringen.

Die damalige Koalition aus konservativer ÖVP und rechter FPÖ hatte vor 14 Jahren einen Kaufvertrag über 18 Eurofighter im Wert von knapp zwei Milliarden Euro abgeschlossen. Das Geschäft war hoch umstritten, Korruptionsvorwürfe wurden laut. Nach einem Regierungswechsel wurde die Stückzahl auf 15 verringert. Vor knapp zehn Jahren kam in einem ersten Untersuchungsausschuss wenig Neues ans Licht. Viele Akten waren damals aber geschwärzt.