Grüne: Regierung muss mehr für Klimaschutz im Flugverkehr tun
Berlin, 20. August 2016 Die Grünen werfen der Bundesregierung mangelndes Engagement für den Klimaschutz im internationalen Luftverkehr vor. Wie aus der Antwort auf eine Anfrage der Bundestagsfraktion hervorgeht, hat der Bund weder in den USA noch in China darauf gedrungen, Flüge von und aus der EU in den europäischen Emissionshandel einzubeziehen. Das sei ein „verheerendes […]
Berlin, 20. August 2016
Die Grünen werfen der Bundesregierung mangelndes Engagement für den Klimaschutz im internationalen Luftverkehr vor.
Wie aus der Antwort auf eine Anfrage der Bundestagsfraktion hervorgeht, hat der Bund weder in den USA noch in China darauf gedrungen, Flüge von und aus der EU in den europäischen Emissionshandel einzubeziehen. Das sei ein „verheerendes Signal“, sagten die Fraktionssprecher für Verkehrspolitik und Klimaschutz, Stephan Kühn und Annalena Baerbock, der Deutschen Presse-Agentur.
Ende September trifft sich in Montreal die Internationale Zivilluftfahrtorganisation (ICAO), um Klimaziele für den Luftverkehr zu beschließen, der ab 2020 kohlenstoffneutral wachsen soll. Bislang gibt es den Grünen zufolge aber keine Einigung auf einen Resolutionstext.
Im Gespräch ist ein Mechanismus, nach dem Anbieter für Klimaschutzprojekte Zertifikate an der Börse verkaufen, mit denen Airlines ihre Emissionen kompensieren können – aus Sicht der Grünen ist das nicht ausreichend. „Es ist verheerend, dass die Bundesregierung diese Kompensation auch noch schön redet und offensichtlich mit wenig Engagement in die Verhandlungen gegangen ist.“
Schätzungen zufolge stoßen Flugzeuge weltweit im Jahr 2020 bereits 70 Prozent mehr Schadstoffe aus als noch 2005, auch wenn die Effizienz beim Kraftstoffverbrauch sich pro Jahr um zwei Prozent steigert. Die deutschen Fluggesellschaften haben dem Branchenverband BDL zufolge ihren Treibstoffverbrauch pro Passagier seit 2009 durchschnittlich um 1,68 Prozent verringert.