Warnstreik im Lufthansa-Callcenter – Piloten solidarisch
Berlin/Frankfurt, 15. September 2015 Für ihren Warnstreik haben die Mitarbeiter des Lufthansa-Callcenters Berlin unerwartete Unterstützung erhalten. Piloten der Vereinigung Cockpit erklärten sich vor Ort solidarisch mit den rund 100 Warnstreikenden, wie Verdi-Sekretär Enrico Rümker in Berlin berichtete. Rund 80 Prozent der anwesenden Mitarbeiter hätten sich an dem fünfstündigen Warnstreik und der Kundgebung heute beteiligt, so […]
Berlin/Frankfurt, 15. September 2015
Für ihren Warnstreik haben die Mitarbeiter des Lufthansa-Callcenters Berlin unerwartete Unterstützung erhalten. Piloten der Vereinigung Cockpit erklärten sich vor Ort solidarisch mit den rund 100 Warnstreikenden, wie Verdi-Sekretär Enrico Rümker in Berlin berichtete.
Rund 80 Prozent der anwesenden Mitarbeiter hätten sich an dem fünfstündigen Warnstreik und der Kundgebung heute beteiligt, so Rümker. Verdi fordert für die Beschäftigten in zwei Stufen 90 Euro mehr Geld im Monat, das Angebot der Lufthansa lag nach Gewerkschaftsangaben zuletzt bei 65 Euro.
Der Warnstreik der Berliner Einheit habe den Lufthansa-Betrieb nicht beeinträchtigt, erklärte hingegen ein Unternehmenssprecher in Frankfurt. Andere Callcenter hätten die Aufgaben mit zusätzlichem Personal übernommen. Man habe das Angebot zuletzt deutlich verbessert und halte den Warnstreik daher für nicht angemessen.
VC-Sprecher Markus Wahl kritisierte in einer Mitteilung die Haltung der Geschäftsführung: „Es ist bezeichnend, dass es anscheinend nicht mehr möglich ist, aufgrund der Vorgaben des Konzernvorstandes auf normalem Verhandlungswege einen Tarifabschluss zu erreichen – weder im Cockpit, noch in der Kabine und auch nicht bei den Beschäftigten am Boden.“ Die Piloten haben in ihrer Tarifrunde bislang 13 Mal gestreikt, ohne zu einem Abschluss gekommen zu sein.