Die Bundeswehr hat lange auf den ersten Airbus A400M gewartet. Jetzt wird das Transportflugzeug erstmals eingesetzt. Zunächst darf es aber nur in sichere Gebiete fliegen. Für gefährliche Missionen ist es noch nicht ausgerüstet. Wunstorf (dpa) – Das neue Bundeswehr-Transportflugzeug A400M ist zu seinem ersten Einsatz aufgebrochen. Die mit jahrelanger Verzögerung ausgelieferte Maschine startete nach Angaben […]

Die Bundeswehr hat lange auf den ersten Airbus A400M gewartet. Jetzt wird das Transportflugzeug erstmals eingesetzt. Zunächst darf es aber nur in sichere Gebiete fliegen. Für gefährliche Missionen ist es noch nicht ausgerüstet.

Wunstorf (dpa) – Das neue Bundeswehr-Transportflugzeug A400M ist zu seinem ersten Einsatz aufgebrochen. Die mit jahrelanger Verzögerung ausgelieferte Maschine startete nach Angaben der Luftwaffe am Dienstag vom niedersächsischen Fliegerhorst Wunstorf, um eine Wasseraufbereitungsanlage in den westafrikanischen Senegal zu bringen.

Die Bundeswehr hatte die erste A400M im Dezember vom Hersteller Airbus erhalten. Insgesamt hat Deutschland 53 Maschinen bestellt. Die neuen Turboprop-Maschinen sollen die bis zu 46 Jahre alten «Transall»-Transporter (C-160) ablösen.

Die A400M zählt zu den prominentesten Pannen-Projekten der Bundeswehr. Nach Berechnung des Verteidigungsministeriums hat sich die Entwicklung acht Jahre und elf Monate hingezogen. Zudem ist der Flieger im Laufe der Jahre 1,4 Milliarden Euro oder 17 Prozent teurer geworden als geplant.

Die Liste der Probleme ist weiterhin lang. Bis das Flugzeug in gefährliche Einsätze wie in Afghanistan oder im Irak geschickt werden kann, wird es wohl noch Jahre dauern. Der museumsreife Vorgänger «Transall» muss deswegen sehr wahrscheinlich länger fliegen als geplant.

Nach einem vertraulichen Rüstungsbericht des Verteidigungsministeriums wird die A400M erst 2019 voll einsatzfähig sein. Unter den zahlreichen aufgelisteten Problemen ist das Fehlen eines Schutzsystems am gravierendsten. Dieses wird für gefährliche Einsätze wie in Afghanistan oder im Irak zwingend benötigt.

Für mehrere Systemkomponenten seien nun aber Nachentwicklungen nötig, heißt es in dem Bericht. «Daher besteht das Risiko, dass insbesondere der Selbstschutz des A400M wesentlich später als zum vertraglich geschuldeten Zeitpunkt 2016 zur Verfügung steht.»