Experten helfen bei der Identifizierung von Leichen
20.07.2014 Kiew (dpa) – Bei schweren Unglücken wie Flugzeugabstürzen oder Naturkatastrophen ist eine Identifizierung der Toten oft extrem schwierig. Zerfetzt oder bis zur Unkenntlichkeit verbrannt, können sie oft nicht mehr von Angehörigen oder über Fingerabdrücke identifiziert werden. Die akribische Kleinarbeit der Spezialisten nimmt dann viel Zeit in Anspruch. Ermittler können die Leichen zum Beispiel über […]
20.07.2014
Kiew (dpa) – Bei schweren Unglücken wie Flugzeugabstürzen oder Naturkatastrophen ist eine Identifizierung der Toten oft extrem schwierig. Zerfetzt oder bis zur Unkenntlichkeit verbrannt, können sie oft nicht mehr von Angehörigen oder über Fingerabdrücke identifiziert werden. Die akribische Kleinarbeit der Spezialisten nimmt dann viel Zeit in Anspruch.
Ermittler können die Leichen zum Beispiel über Narben oder andere unabänderliche Körpermerkmale identifizieren. Ebenso besteht die Chance, die Identität über persönliche Gegenstände wie Uhren oder Eheringe festzustellen. Nach einer Autopsie kann zudem über Krankenakten ermittelt werden, um wen es sich handelt. Alte Knochenbrüche, Herzschrittmacher, künstliche Gelenke oder andere Spuren operativer Eingriffe können Auskunft über die Identität geben. Eine weitere Möglichkeit ist die zahnärztliche Untersuchung. Gebiss-Anomalien, die Anordnung von Füllungen oder die Stellung von Zahnprothesen geben Fahndern Aufschluss.
Eine aufwendige Methode ist die Leichen-Identifizierung über eine DNA-Analyse. Dabei werden Teile der Erbsubstanz Desoxyribonukleinsäure (DNA) untersucht. Es genügen geringste Spuren von Sperma, Speichel, Haare oder Hautschuppen. Angehörige möglicher Opfer müssen persönliche Gegenstände, wie einen Kamm oder eine Zahnbürste mit genetisch verwertbarem Material bereitstellen. Die Analysen werden dann mit am Unglücksort gesicherten Spuren verglichen.
Oft werden oft Experten des Bundeskriminalamts (BKA) um Unterstützung gebeten. Das BKA verfügt seit einem Flugzeugabsturz auf Teneriffa 1972 über die Spezialeinheit «Identifizierungskommission». Sie wurde bisher bei rund 40 Einsätzen im In- und Ausland eingesetzt, zuletzt im September 2013 nach dem Terroranschlag auf ein Einkaufszentrum in Nairobi (Kenia) und im November 2013 nach einem Taifun auf den Philippinen.