19.07.2014 London (dpa) – Großbritannien hat die EU aufgefordert, ihre Haltung gegenüber Russland nach dem Abschuss des Passagierjets über der Ostukraine zu überprüfen. Darin sei sich Premierminister David Cameron mit seinem niederländischen Amtskollegen Mark Rutte einig, teilte die Regierung am Samstag nach einem Telefonat der Regierungschefs mit, ohne weitere Details zu nennen. Es gebe zunehmend […]

19.07.2014

London (dpa) – Großbritannien hat die EU aufgefordert, ihre Haltung gegenüber Russland nach dem Abschuss des Passagierjets über der Ostukraine zu überprüfen. Darin sei sich Premierminister David Cameron mit seinem niederländischen Amtskollegen Mark Rutte einig, teilte die Regierung am Samstag nach einem Telefonat der Regierungschefs mit, ohne weitere Details zu nennen. Es gebe zunehmend Hinweise darauf, dass prorussische Separatisten für den Abschuss verantwortlich seien.

Zuvor hatte der neue britische Außenminister Philip Hammond geklagt, Russland trage zu wenig zur Untersuchung der Boeing-Trümmer bei und nutze seinen Einfluss auf die Separatisten in der Ostukraine nicht ausreichend. Er bestellte den russischen Botschafter in London ins Ministerium ein, um ihm seine Sicht der Dinge darzulegen.

Unter den knapp 300 Todesopfern des Absturzes am Donnerstag sind 193 Niederländer und zehn Briten. Die EU hat wegen des Ukraine-Konfliktes bereits Sanktionen gegen Russland verhängt, es wurden Einreiseverbote für Einzelpersonen verhängt und Konten eingefroren. Russische Unternehmen, die zur Destabilisierung der Ukraine beitragen, können mit Sanktionen belegt werden. Noch richten sich die Zwangsmaßnahmen der EU jedoch nicht gegen ganze russische Wirtschaftszweige, wie zuvor mehrfach angedroht wurde.