Schönefeld (dpa) – Nach Planungsfehlern am künftigen Hauptstadtflughafen muss sich der Aufsichtsrat an diesem Mittwoch mit zusätzlichen Investitionen für den alten Berliner Airport Tegel beschäftigen. Das Gremium berät über den Vorschlag der Betreiber, diesen Flughafen für 30 bis 50 Millionen Euro fit zu machen. Der überlastete Airport am Rande der Innenstadt muss weiter die Hauptlast […]

Schönefeld (dpa) – Nach Planungsfehlern am künftigen Hauptstadtflughafen muss sich der Aufsichtsrat an diesem Mittwoch mit zusätzlichen Investitionen für den alten Berliner Airport Tegel beschäftigen. Das Gremium berät über den Vorschlag der Betreiber, diesen Flughafen für 30 bis 50 Millionen Euro fit zu machen. Der überlastete Airport am Rande der Innenstadt muss weiter die Hauptlast des Berliner Luftverkehrs tragen, bis der Neubau in Schönefeld in Betrieb geht.

Wie lange das noch dauert ist unklar, weil die Betreiber nach vier abgesagten Eröffnungsterminen weiter mit Technikproblemen, Planungsfehlern und Baumängeln kämpfen. Der Aufsichtsrat will bei seiner Sitzung in Schönefeld die Bestandsaufnahme auf der Baustelle vorantreiben; auch um eine neue Kostenschätzung soll es dem Vernehmen nach gehen. Vom Baustart 2006 bis zum vergangenen Herbst waren die Kosten von 2 auf 4,3 Milliarden Euro gestiegen.

Thema wird zudem die offene Führungsfrage nach dem Rauswurf des Geschäftsführers Rainer Schwarz sein. Es wird nicht erwartet, dass der Aufsichtsratschef, Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD), neue Namen für Schwarz‘ Posten oder für die ebenfalls vakante Stelle des Finanzchefs nennt. Platzeck hatte versucht, den früheren Chef des größten deutschen Flughafens in Frankfurt, Wilhelm Bender, zu gewinnen. Er will aber nur als Berater einspringen, hier könnte der Aufsichtsrat konkreter werden.

Zudem dürfte es um Planänderungen am Neubau gehen. So wird diskutiert, die nördliche Start- und Landebahn vor dem Start zu sanieren. Sie dient schon seit Jahrzehnten als südliche Start- und Landebahn des benachbarten alten Schönefelder Flughafens. Flughafen-Technikchef Horst Amann hatte sich außerdem dafür ausgesprochen, die Zahl der Gepäckausgabebänder von acht auf zwölf zu erhöhen.