Frankfurt/Dublin (dpa) – Im Tarifkonflikt mit den deutschen Gewerkschaften hat der irische Billigflieger Ryanair erneut mit dem Abzug von Flugzeugen und Jobs gedroht. Fortgesetzte Streiks über viele Tage in den kommenden Monaten würden das Geschäft in Deutschland zerstören, sagte Organisationschef Peter Bellew am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Das könnte das Unternehmen dazu bringen, einzelne Flugzeuge […]

Frankfurt/Dublin (dpa) – Im Tarifkonflikt mit den deutschen Gewerkschaften hat der irische Billigflieger Ryanair erneut mit dem Abzug von Flugzeugen und Jobs gedroht. Fortgesetzte Streiks über viele Tage in den kommenden Monaten würden das Geschäft in Deutschland zerstören, sagte Organisationschef Peter Bellew am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Das könnte das Unternehmen dazu bringen, einzelne Flugzeuge aus den kleineren, ertragsschwächeren Standorten herauszunehmen. An die Schließung ganzer Basen sei hingegen eher nicht gedacht.

Grundsätzlich wolle Ryanair in Deutschland aber wachsen, erklärte Bellew. An den Hauptstandorten wie Frankfurt und Berlin habe man ein starkes Geschäft und wolle auch im übrigen Land seinen Anteil an dem von Lufthansa beherrschten Markt weiter ausbauen.

Der Manager zeigte sich optimistisch, mit den Gewerkschaften bald wieder ins Gespräch zu kommen. «Unsere Tür ist offen.» Man habe noch in den letzten Tagen umfassende Angebote zu vielen Themen gemacht, die von den Gewerkschaften wohl wegen des bereits vorbereiteten Streiks nicht mehr wahrgenommen worden seien. «Das scheint der Weg zu sein, wie solche Dinge in Deutschland funktionieren. Wir nehmen das nicht persönlich.»

An diesem Mittwoch habe der um 150 auf 250 Flüge reduzierte Flugplan in Deutschland gut funktioniert, sagte Bellew. Weitere Flugstreichungen werde es voraussichtlich nicht geben. Mehr als 90 Prozent der verbliebenen Flüge seien am Morgen pünktlich gestartet. Für den Donnerstag erwarte er keine Störungen, weil das Personal angekündigt hat, die Arbeit wieder aufzunehmen.