Berlin (dpa/tmn) – Die Preise für Flugtickets werden zunehmend unübersichtlicher. Nun führt auch Lufthansa in Europa einen «Light»-Tarif ein, bei dem der Kunde zum Beispiel für ein auszugebendes Gepäckstück und den Wunschsitzplatz extra zahlt. Dafür soll das reine Ticket etwas günstiger werden. Das Prinzip ist nicht neu: Bei den Billigfliegern zahlt der Kunde längst für fast […]

Berlin (dpa/tmn) – Die Preise für Flugtickets werden zunehmend unübersichtlicher. Nun führt auch Lufthansa in Europa einen «Light»-Tarif ein, bei dem der Kunde zum Beispiel für ein auszugebendes Gepäckstück und den Wunschsitzplatz extra zahlt. Dafür soll das reine Ticket etwas günstiger werden. Das Prinzip ist nicht neu: Bei den Billigfliegern zahlt der Kunde längst für fast alle Services drauf. Nun ziehen Premium-Airlines wie Lufthansa nach.

Kunden klassischer Fluggesellschaften könnten von den neuen Preismodellen irritiert sein: «Da fällt ein zusätzliches Entgelt für Leistungen an, die seit Jahrzehnten ganz selbstverständlich im Preis inbegriffen waren», sagt Beate Wagner, Juristin bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. In Zukunft müssen Reisende also ganz genau hinschauen, welche Leistungen inbegriffen sind.

Undurchsichtig kann es vor allem auf Flugbuchungsportalen im Internet werden. Dort ist unter Umständen nicht gleich erkennbar, ob der angezeigte günstige Flug ein Tarif ist, der nur Handgepäck erlaubt. Wer zuschlägt, aber auf jeden Fall einen Koffer aufgeben will, zahlt diesen Service extra. Und wer sein Gepäck dann erst am Flughafen anmeldet, muss nach einem Test der Zeitschrift «Clever reisen» (Ausgabe 4/2014) bis zu 50 Euro nachzahlen.

Problematisch ist ohnehin, dass manche Reiseportale am Anfang nicht den gültigen Endpreis des Flugtickets inklusive Steuern und aller Gebühren anzeigen – was sie eigentlich müssten, wie der Europäische Gerichtshof (EuGH) klargestellt hat (Rechtssache C-573/13). In der Praxis heißt das: Der Nutzer muss manchmal erst mehrere Buchungsschritte durchführen, bevor er sieht, welchen Preis er tatsächlich zahlt.