Eine bis zu 50 Zentimeter dicke Ascheschicht hat Straßen und Häuser nach dem Ausbruch eines Vulkans in Chile bedeckt. Die Gefahr ist noch nicht gebannt. Santiago de Chile (dpa) – Nach dem heftigen Ausbruch des Vulkans Calbuco in Chile ist nach Ansicht von Experten die Gefahr noch nicht gebannt. Bislang kamen keine Menschen ums Leben, […]

Eine bis zu 50 Zentimeter dicke Ascheschicht hat Straßen und Häuser nach dem Ausbruch eines Vulkans in Chile bedeckt. Die Gefahr ist noch nicht gebannt.

Santiago de Chile (dpa) – Nach dem heftigen Ausbruch des Vulkans Calbuco in Chile ist nach Ansicht von Experten die Gefahr noch nicht gebannt. Bislang kamen keine Menschen ums Leben, doch eine weitere Eruption ist nach Ansicht der Geologen nicht auszuschließen. Ein zunächst vermisster junger Bergsteiger wurde gerettet, wie die Zeitung «La Tercera» am Freitag berichtete.

Der Vulkan im Süden Chiles war am Mittwoch nach mehr als 40 Jahren Ruhe ausgebrochen. Über dem Krater bildete sich eine kilometerhohe Rauch- und Aschewolke. Der 2003 Meter hohe Berg stieß auch glühendes Gestein aus, Blitze erhellten den rötlich-violett gefärbten Himmel. Am Donnerstagmorgen (Ortszeit) folgte ein weiterer, mehrere Stunden dauernder Ausbruch.

Geologen warnten vor einer möglichen dritten Eruption. Diese könnte noch heftiger ausfallen, sagte Rodrigo Álvarez von Nationalen Geologischen Dienst (Sernageomin). Der eruptive Prozess werde wahrscheinlich noch Wochen andauern. Der Vulkan habe zusätzlich zu den zwei bereits bestehenden Kratern vier neue geformt, aus denen demnächst Lava ausströmen könnte, sagte Álvarez dem Sender Radio Cooperativa.

In der Umgebung des Vulkans bedeckte eine bis zu 50 Zentimeter dicke Ascheschicht Straßen und Häuser. Einige Dächer brachen unter dem Gewicht zusammen. Die Aschewolke wurde von dem Wind nach Norden getrieben, bis über Valparaíso und Santiago de Chile.

In Chiles Nachbarland Argentinien hat sich die Aschewolke nach Nordosten 1700 Kilometer bis über Buenos Aires fortbewegt, wo sie am Freitag auf 7000 bis 10 000 Metern Höhe lag. Mehrere internationale Flüge nach Buenos Aires und Santiago de Chile wurden auf andere Flughäfen verlegt. Die Landebahnen in Puerto Montt in Chile und in den argentinischen Städten Bariloche, Neuquén und San Martín de los Andes blieben gesperrt.

Die chilenischen Behörden hatten die höchste Alarmstufe Rot ausgerufen und die Evakuierung aller Orte im Umkreis von 20 Kilometern angeordnet. In der betroffenen Region wurde der Notstand ausgerufen und 4150 Menschen in Sicherheit gebracht. Chiles Staatschefin Michelle Bachelet besuchte die Krisenregion am Donnerstag.