Den Haag (dpa) – 298 Menschen wurden beim Absturz des Malaysia-Airlines-Passagierflugzeugs am 17. Juli in der Ostukraine getötet. 194 von ihnen kamen aus den Niederlanden. Die meisten Opfer wurden dorthin zur Identifizierung ausgeflogen. Die Bergung der restlichen Leichen und die Ermittlungen zur Absturzursache sollen trotz heftiger Kämpfe unter niederländischer Leitung intensiviert werden. BERGUNG VON OPFERN: […]

Den Haag (dpa) – 298 Menschen wurden beim Absturz des Malaysia-Airlines-Passagierflugzeugs am 17. Juli in der Ostukraine getötet. 194 von ihnen kamen aus den Niederlanden. Die meisten Opfer wurden dorthin zur Identifizierung ausgeflogen. Die Bergung der restlichen Leichen und die Ermittlungen zur Absturzursache sollen trotz heftiger Kämpfe unter niederländischer Leitung intensiviert werden.

BERGUNG VON OPFERN: Gerichtsmedizinische Experten sollen die restlichen Leichen sowie persönlichen Eigentümer der Opfer bergen. 23 niederländische Forensik-Experten und 40 Militärpolizisten sind im ostukrainischen Donezk. Das Team soll um je 60 Experten und Polizisten aufgestockt werden. Australien hat 50 Polizisten in dem Gebiet und will weitere 100 schicken. Malaysia will 68 Polizisten entsenden.

UNTERSUCHUNGEN ZUR URSACHE: 25 Experten aus der Ukraine, den Niederlanden, Malaysia, Australien, Frankreich, Deutschland, USA, Großbritannien und Russland sollen unter Leitung des niederländischen Sicherheitsrates Spuren und andere Informationen sammeln, um die Absturzursache festzustellen. Ein Teil des Teams ist an einem nicht genannten Ort in der Nähe des Trümmerfeldes, der Rest in Kiew. Die Daten der Flugschreiber werden von Spezialisten in Großbritannien analysiert.

STRAFRECHTLICHE ERMITTLUNGEN: Ein niederländischer Staatsanwalt ist mit zwei Mitarbeitern in Kiew zu einer Voruntersuchung. In Den Haag sollten am Montag Juristen aus den zehn Herkunftsländern der Opfer und der Ukraine zu ersten Gesprächen zusammenkommen.

KONTAKT MIT DER UKRAINE: Die Niederlande und die Ukraine bereiten einen Vertrag vor, nach dem die internationalen Experten von bewaffneten Polizisten geschützt werden dürfen. Dabei soll es nur um Waffen zur persönlichen Verteidigung gehen.

KONTAKT MIT DEN PRORUSSISCHEN SEPARATISTEN: Verhandlungen mit den prorussischen Rebellen über den sicheren Zugang zur Absturzstelle führen Mitarbeiter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE).

ROLLE DER VEREINTEN NATIONEN: Die Niederlande und Australien streben eine breite internationale Unterstützung der Ermittlungen an, insbesondere durch Russland. Der UN-Sicherheitsrat soll über die Bemühungen informiert werden. Die Entsendung einer internationalen Schutzmacht schließen die Niederlande zur Zeit aus. Russland möchte, dass die UN die Ermittlungen leiten.