Frankfurt/Main, 22. Oktober 2014 Die Lufthansa reagiert auf den Kostendruck und lagert ihre IT-Sparte aus. Das Geschäft soll künftig von IBM betrieben werden. Die Lufthansa will ihre Rechenzentren an IBM verkaufen und ihre IT-Sparte Systems auflösen. Die Rechenzentren mit derzeit rund 1400 Mitarbeitern würden künftig von dem US-Konzern betrieben, teilte Europas größte Fluggesellschaft heute in […]

Frankfurt/Main, 22. Oktober 2014

Die Lufthansa reagiert auf den Kostendruck und lagert ihre IT-Sparte aus. Das Geschäft soll künftig von IBM betrieben werden.

Die Lufthansa will ihre Rechenzentren an IBM verkaufen und ihre IT-Sparte Systems auflösen. Die Rechenzentren mit derzeit rund 1400 Mitarbeitern würden künftig von dem US-Konzern betrieben, teilte Europas größte Fluggesellschaft heute in Frankfurt mit. Die übrigen 2800 Mitarbeiter der Lufthansa Systems AG sollen künftig in zwei eigenständigen Gesellschaften des Konzerns ihre Software- und Beratungs-Dienstleistungen anbieten.

Für die Rechenzentren will die Lufthansa mit IBM einen Service-Vertrag über sieben Jahre schließen und damit jährlich im Schnitt rund 70 Millionen Euro einsparen. „Die Zusammenarbeit mit einem global agierenden und erfolgreichen IT-Konzern wie IBM stärkt die Wettbewerbsfähigkeit der Konzernunternehmen sowie der Lufthansa Group insgesamt“, sagte Lufthansa-Finanzvorstand Simone Menne, die auch dem Aufsichtsrat der Lufthansa Systems AG vorsitzt. Das werde die Kosten unmittelbar senken und den Zugriff auf neueste IT-Technologien sichern.

Nach dem aktuellem Verhandlungsstand wolle IBM alle rund 1400 Mitarbeiter des Geschäftsbereichs Infrastruktur übernehmen. Die Standorte Kelsterbach und Budapest sollen erhalten bleiben. Zudem habe IBM zugesagt, auch alle anderen Arbeitsplätze an den übrigen Standorten zu erhalten.

Der Umbau drückt allerdings auf den Gewinn: Eine Belastung von rund 240 Millionen Euro vor Steuern werde im laufenden Jahr das Nettoergebnis belasten, nicht aber den operativen Gewinn, hieß es. Den Verkauf der Sparte will die Lufthansa Ende März 2015 abschließen. Der Aufsichtsrat muss dem Plan noch zustimmen.

Der verbleibende Rest der Sparte Systems wird in zwei eigenständige Gesellschaften unter dem Konzerndach aufgeteilt. So soll der Bereich Airline Solutions weiter Spezial-Software anbieten, die konzerneigenen und fremden Fluggesellschaften etwa bei der Planung und dem Management des Flugbetriebs hilft. Die Mitarbeiter des Bereichs Industry Solutions sollen weiterhin konzernfremde Unternehmen bei Computerthemen etwa in der Logistik beraten.