Berlin, 20. Oktober 2017 Eurowings-Chef Thorsten Dirks hat die Konditionen verteidigt, zu denen neue Piloten unter anderem von Air Berlin angestellt werden sollen. Es habe einen Grund, dass Air Berlin insolvent gegangen sei, auch wegen der Personalkosten habe die Airline Geld von Etihad gebraucht, sagte Dirks am Freitag in Berlin. Nach seinen Angaben verdienen Piloten, […]

Berlin, 20. Oktober 2017

Eurowings-Chef Thorsten Dirks hat die Konditionen verteidigt, zu denen neue Piloten unter anderem von Air Berlin angestellt werden sollen.

Es habe einen Grund, dass Air Berlin insolvent gegangen sei, auch wegen der Personalkosten habe die Airline Geld von Etihad gebraucht, sagte Dirks am Freitag in Berlin. Nach seinen Angaben verdienen Piloten, die von Air Berlin zur Eurowings wechseln, im Durchschnitt acht bis zehn Prozent weniger, in der Spitze könne der Unterschied natürlich größer sein.

Die Lufthansa-Tochter übernimmt die Air-Berlin-Teile Niki und die Luftfahrtgesellschaft Walter, damit würden etwa 1700 Stellen zu deren alten Konditionen übernommen. Zudem wollen sie 1300 Mitarbeiter neu einstellen, vor allem Piloten und Flugbegleiter. „Da haben wir von Anfang an gesagt: Es kann sich jeder bewerben.“ Air-Berlin-Kollegen sollen ein schnelleres Bewerbungsverfahren bekommen, bei gleicher Qualifikation aber nicht automatisch bevorzugt werden.

Die Zeitung „Die Welt“ hatte berichtet, es seien Gehaltseinbußen von über 40 Prozent zu erwarten. Dirks hatte bereits in der Vergangenheit vorgerechnet, in Einzelfällen könne das Jahresgehalt von rund 250 000 Euro auf 154 000 Euro sinken. Bei Vergleichen würden oft auch alte LTU-Verträge berücksichtigt von Piloten, die auch Langstrecke geflogen seien, sagte Dirks. Eurowings suche Airbus 320-Piloten, ein Kapitän könne in der höchsten Altersstufe 158 000 Euro verdienen. Bei Air Berlin seien das ohne Langstrecke 163 000 Euro gewesen.

Bisher gebe es rund 2500 Bewerbungen auf etwa 1300 Stellen, etwa 500 davon seien von Air Berlin, erklärte Dirks. Es kämen also auch viele Bewerbungen vom freien Markt. Bisher habe Eurowings eine dreistellige Zahl an Mitarbeitern eingestellt. Wie viele davon Ex-Air-Berliner sind, sagte er nicht. Die rund 1300 Mitarbeiter bekämen einen deutschen Arbeitsvertrag, werden aber bei der Eurowings Europe mit Sitz in Österreich angestellt.