Genf, 12. Dezember 2018 Flugpassagiere und Wirtschaft müssen bei einem ungeregelten Austritt Großbritanniens aus der EU im Frühjahr mit ernsthaften Störungen im Flugverkehr rechnen. Davor warnt der Airline-Verband IATA. «Ohne Deal brauchen wir dringend einen Notfallplan, aber selbst das wird wahrscheinlich kaum reichen, um kurzfristig Störungen zu vermeiden», sagte Rafael Schvartzman, stellvertretender IATA-Leiter Region Europa, […]

Genf, 12. Dezember 2018

Flugpassagiere und Wirtschaft müssen bei einem ungeregelten Austritt Großbritanniens aus der EU im Frühjahr mit ernsthaften Störungen im Flugverkehr rechnen.

Davor warnt der Airline-Verband IATA. «Ohne Deal brauchen wir dringend einen Notfallplan, aber selbst das wird wahrscheinlich kaum reichen, um kurzfristig Störungen zu vermeiden», sagte Rafael Schvartzman, stellvertretender IATA-Leiter Region Europa, am Mittwoch in Genf.

Der Verband begrüße die angekündigten Schritte der EU und Großbritanniens in die Richtung, aber die Airlines brauchten deutlich mehr Details. Aber: «Der Brexit ist für die Industrie nicht gut», sagte IATA-Generaldirektor Alexandre de Juniac. Dennoch rechnet der Verband für die gesamte Industrie mit hohen Nettogewinnen.

Schvartzman rief die Unterhändler beider Seiten auf, sich zumindest auf die gegenseitige Anerkennung von Lizenzen sowie Sicherheits- und Industriestandards zu einigen. Andernfalls müssten etwa sämtliche Gepäckstücke von Passagieren, die über Großbritannien nach Europa reisen, nach dem Ende der britischen EU-Mitgliedschaft erneut durch die Sicherheitskontrolle, und lange Schlangen an der Passkontrolle seien unvermeidbar.

Ungeachtet der Unsicherheiten rechnet der Verband 2019 mit dem zehnten Nettogewinn-Jahr in Folge, einem Rekord in der Geschichte der Industrie, wie Chefökonom Brian Pearce sagte. Die Airlines dürften 35,5 Milliarden US-Dollar (etwa 31,3 Mrd Euro) Gewinn machen, nach 32,3 Milliarden Dollar in diesem Jahr. Die Zahl der beförderten Passagiere werde steigen, von 4,34 auf 4,59 Milliarden, die Wachstumsrate gehe aber leicht von 6,5 auf 6 Prozent zurück.