Woelki will Mann klarer Worte und guter Taten sein
17.04.2015 Köln (dpa) – Kardinal Rainer Woelki (58) wird am Freitag zusammen mit der Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Annette Kurschus, den ökumenischen Trauergottesdienst für die Opfer des Germanwings-Absturzes zelebrieren. Woelki ist als Erzbischof von Köln Nachfolger von Joachim Meisner, der 25 Jahre lang das größte und reichste deutsche Bistum führte. Der Kontrast zu […]
17.04.2015
Köln (dpa) – Kardinal Rainer Woelki (58) wird am Freitag zusammen mit der Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Annette Kurschus, den ökumenischen Trauergottesdienst für die Opfer des Germanwings-Absturzes zelebrieren. Woelki ist als Erzbischof von Köln Nachfolger von Joachim Meisner, der 25 Jahre lang das größte und reichste deutsche Bistum führte. Der Kontrast zu dem gestrengen Meisner könnte größer kaum sein: Woelkis Herzensanliegen ist die Flüchtlingshilfe, für die er zusätzliche Millionen locker gemacht hat.
Die Predigten des gebürtigen Kölners, der zuvor Erzbischof von Berlin war, sind oft hochpolitisch. So machte er kürzlich die deutsche Rüstungsindustrie dafür mitverantwortlich, dass die Zahl der Flüchtlinge so stark zugenommen hat. Der Pharmaindustrie hielt er vor, durch eine einseitige Ausrichtung auf die Bekämpfung von Zivilisationskrankheiten den Tod ungezählter Menschen in den armen Ländern zu verschulden.
Obwohl Woelki noch kein Jahr im Amt ist, genießt er bei den Kölnern bereits hohes Ansehen. Selbst die bissige Komikerin Carolin Kebekus – die zuvor mit einem kirchenkritischen Video provoziert hatte – findet ihn nett. Kirchenpolitisch gilt er als Anhänger des Reformkurses von Papst Franziskus.