München (dpa) – Trotz der erheblichen Panne bei der Übermittlung von Corona-Testergebnissen hat die bayerische Staatsregierung ihre Pandemie-Strategie gegen Kritik der Opposition verteidigt. «Ja, es sind Fehler passiert. Ja, wir hatten Anlaufschwierigkeiten», sagte die viel kritisierte Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) am Mittwoch in einer Sondersitzung des Gesundheitsausschusses im bayerischen Landtag. Zur Wahrheit gehöre aber auch, […]

Trotz der erheblichen Panne bei der Übermittlung von Corona-Testergebnissen hat die bayerische Staatsregierung ihre Pandemie-Strategie gegen Kritik der Opposition verteidigt. «Ja, es sind Fehler passiert. Ja, wir hatten Anlaufschwierigkeiten», sagte die viel kritisierte Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) am Mittwoch in einer Sondersitzung des Gesundheitsausschusses im bayerischen Landtag. Zur Wahrheit gehöre aber auch, dass Bayern sich in der Pandemie mehr engagiere als alle anderen Länder und dass die Probleme nach Bekanntwerden abgestellt wurden.

Huml nutzte die Aussprache auch, um sich erneut persönlich gegen den Vorwurf des verschleppten Krisenmanagements zu wehren. Sie habe umgehend gehandelt und die Öffentlichkeit informiert, als klar wurde, dass das Problem am Mittwoch vor einer Woche nicht schnell zu lösen war, betonte sie.

Ursache für die Verzögerungen bei am Ende mehr als 44 000 Ergebnissen seien zum einen fehlende Daten der Getesteten, auch bei der anfangs notwendigen händischen Übertragung der Ergebnisse in ein Computersystem, sowie die hohe Zahl an Tests an den Autobahnen, was die ehrenamtlichen Helfer vor große Herausforderungen gestellt habe.

An den acht Corona-Teststationen für Reiserückkehrer in Bayern sind laut Huml bisher 2339 infizierte Menschen identifiziert worden. Insgesamt habe es an den Teststationen an Flughäfen, Bahnhöfen und Autobahnen 175 411 Tests gegeben (Stand: Dienstagabend).

Huml betonte aber, dass die bayerische Corona-Teststrategie insgesamt weiter vorbildlich sei. Auch ein «schneller Start war von entscheidender Bedeutung», sagte sie zu den Testangeboten für Urlaubsrückkehrer. Bayern habe «gehandelt und nicht nur abgewartet».

Auch Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) verteidigte die bayerische Corona-Strategie. «Zwei, drei, vier Wochen Verzug wären nicht verantwortbar gewesen», sagte er. Herrmann kritisierte zugleich andere Bundesländer mit Außengrenzen, darunter Nordrhein-Westfalen und Brandenburg, die in der Urlaubszeit keinerlei Tests für Heimkehrer angeboten hätten.

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