Lufthansa CityLine ging aus OLT und DLT hervor. Die Regionalflieger hatten seit 1958 viele Flugzeugmuster – doch nur eines in Ferrari-Rot!

Als die OLT – Ostfriesische Lufttaxi im Jahr 1958 in Emden an den Start ging, sorgten fünf Mitarbeiter für einen meist reibungslosen Inselflugverkehr. Dies waren die beiden Gründer Martin Dekker und Jan Janssen, ihre Allround-Mitarbeiterin Ingrid Landt, die vom Check-in der Passagiere bis zur Buchhaltung alle anfallenden Aufgaben übernahm – und die Flugplatzschafe Uta und Johnny. Diese vierbeinigen OLT-„Kollegen“ der ersten Stunde hatte die wichtige Aufgabe das Gras der damals noch unbefestigten Piste des Emdener Flugplatzes auf dem „Wilden Land“ kurz zu halten.

Die ersten „großen“ Flieger weniger beliebt

Diese Pioniertage waren einst der beschauliche Anfang der heutigen Lufthansa CityLine. Vor allem nach der Beteiligung der Lufthansa im Jahr 1978, bei der nun als DLT Deutsche Luftverkehrsgesellschaft mbH firmierenden Airline, stieg sie Schritt für Schritt zu ihrer heutigen Größe auf. Seit 1992 als Lufthansa CityLine fliegend, bereedert sie zudem die vier A321-Frachter der Lufthansa Cargo, sowie diverse A319 und A320 der Lufthansa Passage.

Das erste „große“ Fluggerät der DLT waren gegen Ende der siebziger Jahre sechs Shorts 330. Die Dreißigsitzer hatten keine Druckkabine, und waren daher bei den Passagieren wegen des Flugs „durchs Wetter“ – und der damit verbundenen Luftkrankheit – nicht besonders beliebt.

Die „Roten Barone“ unübersehbar

Einen echten Fortschritt bot dagegen ab 1981 die Hawker Siddeley/ British Aerospace HS 748 mit 44 Plätzen. Vor vierzig Jahren stieß das letzte von sechs eigenen Exemplaren der HS 748-2B-Version zur Flotte. Sie konnten „über dem Wetter“ fliegen, und ihre Passagiere mit weitaus mehr Komfort als die Shorts 330 ans Ziel bringen. Zusätzlich mietete die Airline zwei betagte HS-748-2A-Vorführflugzeuge des Herstellers.

Als besonderen Clou lackierten die DLT-Manager ihre neuen Flaggschiffe im Aufsehen erregenden Ferrari-Rot. Dabei ließen sie (fast) keinen Zentimeter ausgespart. Das leuchtende Rot der Ober- und Unterseiten der Tragflächen sowie des Rumpfs und des Leitwerks wurden nur durch den weißen „DLT“-Schriftzug unterbrochen. Auf den Vorfeldern der Flughäfen, und am Himmel waren die „Roten Barone“ der DLT unübersehbar – und ein beliebtes Spottermotiv. Ihr damaliger Bekanntheitsgrad ist mit jenem des heutigen Condor-Streifenlooks vergleichbar – und wurde damals ebenso leidenschaftlich, wie kontrovers unter den Luftfahrtfans diskutiert.

Anpassung an Lufthansa-Design

Neben Regionalstrecken zu kleineren Flughäfen, kamen die HS 748 auch auf längeren Lufthansa-Routen mit der eigenen DW-Flugnummer zum Einsatz. So flog der Autor dieses Beitrags selbst mehrmals in den Achtzigern an Bord jener HS 748 zwischen Hamburg und Stuttgart. Weit vor 9/11 noch möglich, wurde ihm als Luftfahrtfan der Mitflug auf dem Jumpseat im Cockpit gestattet. Nicht nur bei DLT war dies damals erlaubt, wenn man die Crew nett fragte.

Mitte der achtziger Jahre passte DLT ihr Erscheinungsbild dem damaligen Standard-Look der Lufthansa an. Dies ging mit der vermehrten Übernahme von Auslands- und Inlandsrouten im Auftrag der Lufthansa einher. Ein knallrotes Flugzeug passte nicht mehr zu dem seriösen Image der Lufthansa.