London (dpa) – Sie ist das neue Flaggschiff der Londoner «Tube»: Nach 13 Jahren Bauzeit hat die erste U-Bahn der neuen Elizabeth Line in London ihre reguläre Fahrt aufgenommen. Um 6.33 Uhr Ortszeit verließ der Zug am Dienstagmorgen den Londoner Bahnhof Paddington mit einigen Hundert gespannten Passagieren, wie die Nachrichtenagentur PA meldete. Etliche Zug-Fans hatten in […]

Sie ist das neue Flaggschiff der Londoner «Tube»: Nach 13 Jahren Bauzeit hat die erste U-Bahn der neuen Elizabeth Line in London ihre reguläre Fahrt aufgenommen. Um 6.33 Uhr Ortszeit verließ der Zug am Dienstagmorgen den Londoner Bahnhof Paddington mit einigen Hundert gespannten Passagieren, wie die Nachrichtenagentur PA meldete. Etliche Zug-Fans hatten in der Nacht bereits am Bahnhof ausgeharrt, um unter den ersten Fahrgästen zu sein. Stundenlang in einer Schlange vor einem geschlossenen Bahnhof zu warten, sei das Britischste, was man sich vorstellen könne, sagte einer der Passagiere der BBC.

Die neue Verbindung ist nach Queen Elizabeth II. benannt und soll die Fahrzeit zwischen Bahnhöfen, Flughäfen, Attraktionen und den Finanzzentren deutlich verkürzen. Freigegeben wird zunächst der zentrale Abschnitt zwischen Paddington im Bezirk Westminster und Abbey Wood im Südosten Londons. Im Herbst sollen dann die Streckenteile im Westen Richtung Flughafen Heathrow und der Stadt Reading sowie im Osten in die Grafschaft Essex öffnen. Eine durchgehende Nutzung der insgesamt 113 Kilometer langen Linie ist für Mai 2023 geplant.

Mit der Elizabeth Line wächst die berühmte Londoner Tube um zehn Prozent. Etwa 1,5 Millionen Menschen zusätzlich sind dann höchstens 45 Minuten Fahrzeit vom Zentrum entfernt. Der Londoner Bürgermeister Sadiq Khan, der ebenfalls bei der ersten Fahrt dabei war, bezeichnete die Linie als «Game-Changer» und gab zu: «Ich bin aufgeregt. Ich bin wie der kleine Junge kurz vor Weihnachten.»

Die Verantwortlichen rechnen mit 200 Millionen Fahrgästen im Jahr, die zu einem Wirtschaftsboom beitragen sollen. Das Projekt hatte sich erheblich verzögert, die Bauzeit war schließlich dreieinhalb Jahre länger als geplant. Auch die Kosten stiegen gewaltig – von 14,8 Milliarden auf 19 Milliarden Pfund (22,5 Mrd Euro).

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