Die Luftfahrtgesellschaft Walter (LGW) mit 15 Flugzeugen und 354 Beschäftigten steht vor dem Aus. «Leider ist es bislang nicht gelungen, einen Käufer oder Investor zu finden», sagte ein Sprecher des Berliner Mutterkonzerns Zeitfracht am Dienstag. Sollte dies bis Ende Juni nicht gelingen, müsse zum 1. Juli das Insolvenzverfahren eingeleitet werden. LGW hatte Ende April Insolvenz in Eigenverwaltung […]

Die Luftfahrtgesellschaft Walter (LGW) mit 15 Flugzeugen und 354 Beschäftigten steht vor dem Aus.

«Leider ist es bislang nicht gelungen, einen Käufer oder Investor zu finden», sagte ein Sprecher des Berliner Mutterkonzerns Zeitfracht am Dienstag. Sollte dies bis Ende Juni nicht gelingen, müsse zum 1. Juli das Insolvenzverfahren eingeleitet werden. LGW hatte Ende April Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet und eigenen Angaben zufolge mehrere hundert potenzielle Käufer kontaktiert – ohne Erfolg.

Den Mitarbeitern sei bereits am Montag angekündigt worden, dass das Unternehmen liquidiert und die Arbeitsverträge zum Juli gekündigt werden sollten, teilte die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) am Montag mit. «Wir verurteilen die Aufgabe der LGW durch die Zeitfracht und die Lufthansa aufs Schärfste», hieß es von VC-Präsident Markus Wahl. «Wie kann es sein, dass in Zeiten milliardenschwerer Kredite in der Luftfahrtbranche niemand soziale Verantwortung für die Belegschaft der Partner-Airline und einstigen Lufthansatochter übernimmt?»

Die LGW war zuletzt mit eigenen Crews ausschließlich im Auftrag der Lufthansa-Tochter Eurowings unterwegs, die in der Corona-Krise aber den Mietvertrag gekündigt hat. Aus Gewerkschaftssicht war dieser Schritt ausschlaggebend für die weitere Entwicklung. Zeitfracht äußerte sich dazu zunächst nicht.

dpa