Hartmut Mehdorn – Manager ohne Kompromisse
Berlin (dpa) – Ein Mann der Kompromisse war Hartmut Mehdorn nie. Bei der Deutschen Bahn verfolgte er als Vorstandschef fast zehn Jahre einen harten Sparkurs, der zumindest in den Bilanzen ein Erfolg war. In der Datenaffäre 2009 reichte er erst seinen Rücktritt ein, als er nahezu alle wichtigen Gefolgsleute verloren hatte. So ähnlich ist es […]
Berlin (dpa) – Ein Mann der Kompromisse war Hartmut Mehdorn nie. Bei der Deutschen Bahn verfolgte er als Vorstandschef fast zehn Jahre einen harten Sparkurs, der zumindest in den Bilanzen ein Erfolg war. In der Datenaffäre 2009 reichte er erst seinen Rücktritt ein, als er nahezu alle wichtigen Gefolgsleute verloren hatte.
So ähnlich ist es wohl auch bei seinem Engagement für den Hauptstadtflughafen gewesen. Sein Rücktritt als Geschäftsführer der Flughafengesellschaft, der spätestens Mitte 2015 vollzogen werden soll, ist die Folge eines Zerwürfnisses mit Teilen des Aufsichtsrat. Schnell wirft der heute 72 Jahre alte Mehdorn nicht hin, aber es ist auch nicht das erste Mal.
Die Karriere des Maschinenbauers beginnt 1964 bei den Vereinigten Flugtechnischen Werken in Bremen. Später geht er zu Airbus, dann steigt er in den Vorstand der damaligen Deutschen Aerospace auf. Nach einer Dekade als Bahnchef wechselt er in den Verwaltungsrat der Air Berlin. Dort übernimmt er von 2011 bis Anfang 2013 den Vorstandsvorsitz, doch sein Abschied bedeutet noch nicht den Rentenbeginn des umtriebigen Managers.
Nach dem Rausschmiss von Rainer Schwarz wird dringend ein neuer Flughafenchef gesucht – und Mehdorn bekommt im Frühjahr 2013 den Zuschlag, auch weil andere Kandidaten viel teurer gewesen wären. Zum Abschied schreibt ihm der neue Berliner Regierungschef Michael Müller ins Zeugnis, dass er dem verkorksten Projekt Hauptstadtflughafen «eine klare Richtung gegeben» habe.