Explosion am Pekinger Flughafen – «Das war ein gewaltiger Knall»
Ein Knall, dann ist überall Rauch: Eine Explosion versetzt Reisende an Pekings Flughafen in Angst. Eine Augenzeugin berichtet. Peking (dpa) – «Ich habe mein Gepäck genommen, und will zum Auto gehen», sagt Stephanie Kleine-Ahlbrandt. Ihr Flugzeug ist gerade in Peking gelandet. Dann passiert es: «Das war ein gewaltiger Knall», sagt die in Peking ansässige Direktorin […]
Ein Knall, dann ist überall Rauch: Eine Explosion versetzt Reisende an Pekings Flughafen in Angst. Eine Augenzeugin berichtet.
Peking (dpa) – «Ich habe mein Gepäck genommen, und will zum Auto gehen», sagt Stephanie Kleine-Ahlbrandt. Ihr Flugzeug ist gerade in Peking gelandet. Dann passiert es: «Das war ein gewaltiger Knall», sagt die in Peking ansässige Direktorin der Organisation für Konfliktlösung, Crisis Group, der Nachrichtenagentur dpa am Telefon. «Ich konnte die Detonation bis in meinen Bauch spüren.» Die Krisenexpertin weiß, wovon sie redet, sie war in vielen Konfliktgebieten. Aber das ist der Flughafen der chinesischen Hauptstadt Peking.
«Viele Menschen geraten in Panik.» Sie steht am Ausgang von Inlandsflügen. Die Explosion war aber am weiter entfernten Ausgang der internationalen Flüge. Sie will sehen, was passiert ist, und geht in Richtung des Knalls. «Viele Chinesen zückten ihre Smartphones und machten Fotos», berichtet sie.
«Da war überall Rauch.» Dann sieht sie Polizisten. «Sie rufen, dass die Leute weggehen sollen.» Die Situation ist unübersichtlich. «Einige Menschen fangen an zu rennen», sagt Kleine-Ahlbrandt. Sie selbst denkt, dass es vielleicht ein Konstruktionsfehler des Flughafens war, und die Decke eingebrochen sei. «Aber viele Chinesen um mich herum gehen direkt von einem Terroranschlag aus», sagt sie. «Das hat in jedem Fall viel Angst verbreitet.»
Sie sieht, dass ein Rollstuhl auf dem Boden liegt. Die Staatsmedien berichten später, dass der Rollstuhlfahrer einen Sprengsatz gezündet habe. Verletzt wurde demnach nur er selbst. Über seine Motive war zunächst nichts bekannt.
Schnell wird ein Name gehandelt und ein Blog zugeordnet. Darin schreibt der Blogger, er sei 2005 von Sicherheitsleuten in der südchinesischen Stadt Dongguan mit einer Eisenstange verprügelt worden und seitdem querschnittsgelähmt. Ob das ein Hinweis auf ein Motiv sein könnte, ist aber zunächst genauso unklar wie die Frage, ob Blogger und verletzter Rollstuhlfahrer identisch sind.
Die Behörden in der Stadt Dongguan werden trotzdem aktiv, wie Staatsmedien berichten. Am Sonntag kündigen sie eine Untersuchung der Vorfälle von 2005 an. Sie wollen herausfinden, was damals passiert ist. Es soll geklärt werden, was an den Vorwürfen aus dem Blog dran ist.