Die EU hat die Regionalflughäfen im Visier. Auch der Flughafen Hahn schreibt seit Jahren rote Zahlen und kostet das Land Rheinland-Pfalz viel Geld. Ein Investor soll helfen. Hahn (dpa) – Die Suche nach einem Investor am hoch defizitären Flughafen Hahn gestaltet sich nach Angaben der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) schwierig. Es sei nicht leicht, […]

Die EU hat die Regionalflughäfen im Visier. Auch der Flughafen Hahn schreibt seit Jahren rote Zahlen und kostet das Land Rheinland-Pfalz viel Geld. Ein Investor soll helfen.

Hahn (dpa) – Die Suche nach einem Investor am hoch defizitären Flughafen Hahn gestaltet sich nach Angaben der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) schwierig. Es sei nicht leicht, einen dritten Partner zu finden, sagte sie am Freitag bei einer Tagung an dem Hunsrück-Airport. Fast alle Regionalflughäfen in Europa seien in öffentlicher Hand. «Die meisten kriegen auch öffentliche Gelder, weil es schwierig ist, Regionalflughäfen insgesamt rentabel zu führen.»

Genau an solchen Beihilfen stört sich aber die EU, spätestens 2023 soll damit Schluss sein. Insofern gebe es bei vielen Regionalflughäfen das Interesse, Partner zu gewinnen, sagte Dreyer. Das Land sucht seit längerem einen Investor. Laut der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG soll es Anfang 2014 zu einer Ausschreibung kommen, Ende 2014 könnte demnach einem Interessenten der Zuschlag erteilt werden.

Der Hunsrück-Airport, der zu 82,5 Prozent Rheinland-Pfalz und zu 17,5 Prozent Hessen gehört, schreibt seit Jahren rote Zahlen. Das ging so weit, dass der Landtag im Frühjahr einen Nachtragshaushalt mit bis zu 80 Millionen Euro Hilfen für den Airport verabschiedete. Im Entwurf für den nächsten Doppelhaushalt ist zudem für 2015 ein Zuschuss von 9,5 Millionen Euro vorgesehen.

Hahn-Geschäftsführer Heinz Rethage betonte auf der Tagung einmal mehr, dass der Airport in seiner derzeitigen Form nicht für die Zukunft gerüstet sei. «Wir sind in der heutigen Struktur nicht überlebensfähig», sagte er. Daher müssten Kosten gesenkt und Einnahmen gesteigert werden. Das Passagier- als auch das Frachtgeschäft soll ausgebaut werden. Rethage ist seit Februar im Amt. Er will bis zum Jahr 2017 mit dem Airport wieder ins Plus kommen – mit Jobabbau und steigenden Gebühren. Sein Sanierungskonzept wird an diesem Montag (23.9.) auch Thema bei einer Sitzung des Aufsichtsrats.