Zum Wochenstart ist es fast überall in Deutschland gefährlich glatt. Autofahrer sollen vorsichtig fahren. Es gibt Unfälle, Flugausfälle. Mancherorts bleiben Schulen, Parks und Weihnachtsmärkte zu. Offenbach (dpa) – Gefährliches Glatteis hat zum Start in die Vorweihnachtswoche weite Teile Deutschlands heimgesucht. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) sprach zeitweise eine Unwetterwarnung für Teile aller Bundesländer aus. Am Mittag […]

Zum Wochenstart ist es fast überall in Deutschland gefährlich glatt. Autofahrer sollen vorsichtig fahren. Es gibt Unfälle, Flugausfälle. Mancherorts bleiben Schulen, Parks und Weihnachtsmärkte zu.

Gefährliches Glatteis hat zum Start in die Vorweihnachtswoche weite Teile Deutschlands heimgesucht. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) sprach zeitweise eine Unwetterwarnung für Teile aller Bundesländer aus. Am Mittag galt eine Unwetterwarnung noch für alle östlichen Bundesländer sowie Hamburg und Schleswig-Holstein. Es seien Verkehrsbehinderungen möglich, stellenweise könnten Straßen und Schienen sogar unpassierbar sein, hieß es. Aufziehender Regen führe auf gefrorenen Böden zu akuter Glatteisgefahr.

Der DWD riet, den Aufenthalt im Freien weitestgehend zu vermeiden. Wer am Montag doch mit dem Auto unterwegs sein müsse, sollte seine Fahrweise im Straßenverkehr anpassen. Zudem legte der DWD Autofahrern nahe, vollzutanken und Decken sowie warme Getränke mitzunehmen.

In vielen Schulen fiel der Unterricht vorsichtshalber aus, an Airports wurden Flüge annulliert, Parks, Zoos und Weihnachtsmärkte blieben vielerorts geschlossen, es gab zahlreiche Autounfälle, und die Deutsche Bahn senkte vorübergehend wegen Eisregens und Eisbildung die Höchstgeschwindigkeit ihrer Züge ab. Die Harzer Schmalspurbahnen (HSB) stellten aufgrund der stürmischen Witterung den Zugverkehr zwischen Schierke und dem Brocken für den gesamten Montag ein.

Unter anderem in der Region Hannover, im Landkreis Peine und in der Stadt Bremen kam es im Berufsverkehr zu zahlreichen Glätte-Unfällen.

Auf der A27 bei Walsrode kam in der Nacht gegen 3.30 Uhr ein 25 Jahre alter Autofahrer ums Leben. Sein Wagen war wegen Glätte von der Fahrbahn abgekommen, das Auto durchbrach die Leitplanke und prallte gegen einen Baum.

Bei einem Busunfall auf glatter Straße in Dreieich (Kreis Offenbach) nahe Frankfurt wurden 16 Menschen verletzt. Der Linienbus war am Montagmorgen wegen Glatteis von der Fahrbahn abgekommen und gegen einen Baum geprallt. Der Busfahrer sowie 15 Fahrgäste zwischen 15 und 50 Jahren erlitten leichte Blessuren und Prellungen.

Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg riet am Montag dazu, auf Ausflüge und Spaziergänge in Parks und Gärten in Potsdam, Berlin und Brandenburg zu verzichten.

In Thüringen sagte eine Sprecherin des Lagezentrums, es gebe über das ganze Land verteilt ein hohes Unfallaufkommen.

In Bayern war es vor allem in Franken glatt: In Nürnberg etwa rutschten laut Polizei etliche Fußgänger aus und stürzten.

In Wismar (Mecklenburg-Vorpommern) und Chemnitz (Sachsen) zum Beispiel blieben die Weihnachtsmärkte zunächst geschlossen.

In mehreren Landkreisen und Städten Niedersachsens, aber auch in Bremen, fiel der Präsenzunterricht an Schulen aus. In Osnabrück und im Landkreis Wolfenbüttel blieben Müllabfuhren am Morgen im Hof.

Auch im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen führten Glatteis und Unwetter in der Nacht zu mehreren Unfällen. In Meinerzhagen (Märkischer Kreis) wurde der Fahrer eines Streuwagens leicht verletzt, als dieser umkippte. In Kierspe, ebenfalls im Märkischen Kreis, rutschte ein Autofahrer beim Aussteigen aus, nachdem er mit seinem Wagen gegen eine Mülltonne geprallt war. In NRW entspannte sich die Lage aber schon ab 5.00 Uhr zum Beispiel im Ruhrgebiet wieder, so dass viele Pendler vom Glatteis nichts mitbekamen. Ausnahmen blieben bis zum Mittag Ostwestfalen mit Bielefeld und höher gelegene Regionen.

An Deutschlands größtem Flughafen in Frankfurt kamen die Abläufe aus dem Takt. Angesichts der Witterung komme es zu Verzögerungen im Betriebsablauf, teilte der Airport mit. Von den für Montag geplanten insgesamt rund 1100 Starts und Landungen wurden nach Angaben einer Flughafensprecherin Dutzende annulliert.

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