21.09.2016 Lathen (dpa) – Die Geschichte des Transrapids begann schon 1922. Damals beschäftigte sich der Ingenieur Hermann Kemper mit den Möglichkeiten der Schwebetechnik. 1934 meldete er ein Patent an. Die weitere Entwicklung: 1978: Gründung des Konsortiums «Magnetbahn Transrapid». 1979: Während der Internationalen Verkehrsausstellung in Hamburg befördert der Transrapid 05 mehr als 50 000 Passagiere. 1984: […]

21.09.2016

Lathen (dpa) – Die Geschichte des Transrapids begann schon 1922. Damals beschäftigte sich der Ingenieur Hermann Kemper mit den Möglichkeiten der Schwebetechnik. 1934 meldete er ein Patent an. Die weitere Entwicklung:

1978: Gründung des Konsortiums «Magnetbahn Transrapid».

1979: Während der Internationalen Verkehrsausstellung in Hamburg befördert der Transrapid 05 mehr als 50 000 Passagiere.

1984: Der Transrapid 06 nimmt den Betrieb auf der Versuchsstrecke im Emsland auf.

1989: Die Bundesregierung gibt grünes Licht für den Bau einer Strecke zwischen den Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn. Nach der Wiedervereinigung wird der Plan fallengelassen.

1992: Die Strecke Hamburg-Berlin wird in den Verkehrswegeplan aufgenommen. 2000 stuft die Bahn sie als nicht rentabel ein.

2001: Im chinesischen Shanghai wird der Vertrag für den Bau der ersten kommerziellen Transrapid-Strecke unterzeichnet.

2002: Der Bund will zu den Kosten einer Trasse zwischen Düsseldorf und Dortmund 1,75 Milliarden Euro beisteuern, für eine Strecke vom Münchener Hauptbahnhof zum Flughafen 550 Millionen. Im Juni 2003 verzichtet Nordrhein-Westfalen auf das Projekt.

November 2003: In Shanghai stellt der Transrapid einen Temporekord von 501 Kilometern pro Stunde auf. Im Dezember beginnt der reguläre Betrieb.

September 2006: Bei einem schweren Unfall auf der Transrapid-Versuchsstrecke im Emsland sterben 23 Menschen, 10 werden verletzt. 2008 werden zwei frühere Betriebsleiter, 2011 zwei Fahrdienstleiter als Verantwortliche des Unglücks verurteilt.

September 2007: Bayerns damaliger Regierungschef Edmund Stoiber (CSU) klärt mit Bahn und Industrie die Finanzierung des Münchner Transrapids.

März 2008: Der damalige Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) erklärt das Aus für das Projekt wegen drastischer Kostensteigerungen.

Dezember 2008: Die Entwicklungsfirmen Siemens und Thyssen Krupp halten Tests im Emsland über Ende Juni 2009 hinaus nicht für nötig. Um noch eine Transrapid-Vorführstrecke für interessierte Delegationen zu haben, bleibt die Testanlage im Emsland zunächst bestehen. In der Schweiz wird unterdessen die SwissRapide AG für die weltweite Vermarktung der Magnetschwebetechnik gegründet.

Dezember 2011: Der Testbetrieb im Emsland wird endgültig beendet. Auf der Testanlage wird eine Forschungsstelle zur Elektromobilität eingerichtet. Nicht mehr benötigte Teile sollen zurückgebaut werden.

2016: Im Streit um die Abrisskosten der Versuchsstrecke lässt das Oberverwaltungsgericht Berlin die Berufung gegen ein Urteil des Verwaltungsgerichts zu. Ein Gutachten schätzt die Gesamtkosten des Rückbaus auf bis zu 40 Millionen Euro. Der Bund will bislang bis zu 8,4 Millionen Euro bewilligen.