British-Airways-Mutter IAG setzt in Corona-Krise auf Staatshilfe
London (dpa) – Die British-Airways-Mutter IAG setzt nach einem Milliardenverlust infolge der Corona-Pandemie auf Staatshilfen. Die spanischen Konzerntöchter Iberia und Vueling hätten in ihrem Land bereits entsprechende Hilfen beantragt, teilte IAG am Donnerstag in London mit. Dies soll verhindern, dass dem Konzern in der Corona-Krise das Geld ausgeht. Durch den weitgehenden Stopp des weltweiten Flugverkehrs […]
London (dpa) – Die British-Airways-Mutter IAG setzt nach einem Milliardenverlust infolge der Corona-Pandemie auf Staatshilfen. Die spanischen Konzerntöchter Iberia und Vueling hätten in ihrem Land bereits entsprechende Hilfen beantragt, teilte IAG am Donnerstag in London mit. Dies soll verhindern, dass dem Konzern in der Corona-Krise das Geld ausgeht. Durch den weitgehenden Stopp des weltweiten Flugverkehrs infolge der Pandemie kämpfen Fluggesellschaften in aller Welt ums Überleben.
Zu möglichen Hilfen für British Airways wollte eine Regierungssprecherin am Donnerstag auf Anfrage in London nicht Stellung nehmen. Erst kürzlich hatte die britische Airline Virgin Atlantic, die die Streichung von über 3000 Stellen plant, um staatliche Unterstützung gebeten. Downing Street teilte dazu vor einigen Tagen nur mit, man arbeite eng mit der Branche zusammen und werde die Situation der Unternehmen individuell erörtern.
Seit Ende März haben die IAG-Gesellschaften British Airways, Iberia, Vueling und Level ihr Angebot wegen der Krise um 94 Prozent gekappt. Die meisten Maschinen stehen am Boden. Im ersten Quartal war die Zahl der Fluggäste um fast ein Fünftel auf 19,9 Millionen abgesackt. Der Umsatz brach um mehr als 13 Prozent auf 4,6 Milliarden Euro ein.
Da IAG nicht davon ausgeht, dass die Passagiernachfrage vor dem Jahr 2023 wieder das Niveau von 2019 erreichen wird, seien weitere Umbauschritte und Kostensenkungen notwendig. So will der Konzern 68 neue Flugzeuge erst später bei den Herstellern abnehmen. Zudem erwägt IAG wegen der Corona-Krise den Abbau von bis zu 12 000 Stellen.
IAG stellt sich darauf ein, den Flugbetrieb frühestens im Juli wieder deutlich hochzufahren. Die Zahl der Fluggäste dürfte 2020 aber nur halb so hoch liegen wie üblich, hieß es. Zudem seien diese Pläne sehr unsicher und hingen davon ab, dass die Politik die Beschränkungen lockert. Eine konkrete Gewinnprognose für 2020 traut sich die IAG-Führung wegen der hohen Unsicherheiten in der Krise weiterhin nicht zu. Konzernchef Willie Walsh, der wegen der Krise länger an Bord blieb als zunächst geplant, will seinen Posten nun am 24. September an seinen Nachfolger Luis Gallego übergeben.
dpa eas/stw/jha si yyfx n1 tos