Vor der Entscheidung über ein Nachfolgemodell für die überalterten Tornado-Maschinen der Luftwaffe bietet Boeing deutschen Unternehmen Industriepartnerschaften für den Betrieb einer F-18-Flotte an. Eine entsprechende Informationsanfrage sei an mehr als 10 deutsche Unternehmen gesendet worden, teilte der US-Flugzeugbauer am Mittwoch in Berlin mit. «Deutsche Industriepartner werden eine wichtige Rolle bei der Bereitstellung von Unterstützungsausrüstung, Logistik […]

Vor der Entscheidung über ein Nachfolgemodell für die überalterten Tornado-Maschinen der Luftwaffe bietet Boeing deutschen Unternehmen Industriepartnerschaften für den Betrieb einer F-18-Flotte an.

Eine entsprechende Informationsanfrage sei an mehr als 10 deutsche Unternehmen gesendet worden, teilte der US-Flugzeugbauer am Mittwoch in Berlin mit.

«Deutsche Industriepartner werden eine wichtige Rolle bei der Bereitstellung von Unterstützungsausrüstung, Logistik und Gesamtwartung, Komponenten, lokalen Instandhaltungsprogrammen, Trainings- und anderen relevanten Reparatur- und Instandsetzungslösungen für Deutschlands Super Hornet- und Growler-Flotte spielen», hieß es in der Mitteilung. «Die deutsche Industrie wird zudem die Möglichkeit erhalten, sich an der Entwicklung der nächsten Generation von Störsendern (Next Generation Jammer/NGJ) für die EA-18G Growler zu beteiligen.»

SPD, Grüne und FDP haben vereinbart, «zu Beginn der 20. Legislaturperiode ein Nachfolgesystem für das Kampfflugzeug Tornado» zu beschaffen. Nach dpa-Informationen sprach Verteidigungsministerin Christine Lambrecht bereits mit Kanzler Olaf Scholz (beide SPD) über das milliardenschwere Projekt. Danach wurden Prüfaufträge erteilt – auch dazu, warum das teils als moderner beschriebene Modell F-35 aus dem Rennen ist.

Lambrechts Vorgängerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) hatte die Weichen dafür gestellt, dass als Nachfolger für die Tornado-Flotte in den USA F-18-Kampfflugzeuge gekauft werden sollen. Das US-Modell soll für die sogenannte nukleare Teilhabe Deutschlands an US-Atomwaffen beschafft werden.

Das bisherige Abschreckungskonzept sieht vor, dass Tornados mit Spezialisierung für den elektronischen Kampf die Bomber schützend begleiten würden. Für die nukleare Teilhabe sollten nach bisherigen Planungen rund 30 F-18 der Version «Super Hornet» beschafft werden. Für den elektronischen Luftkampf – das Stören, Niederhalten und Bekämpfen gegnerischer Luftabwehrstellungen – sollten zudem 15 F-18 in der Version «Growler» gekauft werden.

dpa