Chicago (dpa) – Die US-Luftfahrtbehörde FAA hat einem Zeitungsbericht zufolge das Risiko eines weiteren Notfalls bereits nach dem ersten von zwei Abstürzen der Boeing 737 Max als hoch eingestuft. Die Prüfung der Aufseher habe ergeben, dass es nicht sehr viel für eine erneute Fehlfunktion ähnlicher Art benötige, schrieb das «Wall Street Journal» am Mittwoch unter […]

Chicago (dpa) – Die US-Luftfahrtbehörde FAA hat einem Zeitungsbericht zufolge das Risiko eines weiteren Notfalls bereits nach dem ersten von zwei Abstürzen der Boeing 737 Max als hoch eingestuft. Die Prüfung der Aufseher habe ergeben, dass es nicht sehr viel für eine erneute Fehlfunktion ähnlicher Art benötige, schrieb das «Wall Street Journal» am Mittwoch unter Berufung auf einen FAA-Vertreter. Die Behörde war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Trotz der angeblich großen Bedenken der FAA wurde Boeings 737 Max erst Monate später nach dem zweiten Absturz mit Flugverboten belegt.

Insgesamt kamen bei den Unglücken in Indonesien und Äthiopien im Oktober und März 346 Menschen ums Leben. Dem Bericht nach sah die FAA eine Warnung an Piloten zunächst als ausreichend an. Boeing sollte demnach zehn Monate Zeit für Änderungen der Steuerungssoftware MCAS erhalten. Das Programm gilt als mögliche Absturzursache, es soll die Unglücksmaschinen automatisch Richtung Boden gelenkt haben. Die FAA steht ohnehin stark in der Kritik, weil sie bei der Zulassung der 737 Max wichtige Sicherheitsprüfungen Boeing überlassen haben soll. Gegen die Behörde und den Hersteller wird deswegen ermittelt.