Das Winterquartal zählt traditionell nicht zu den stärksten der Reisekonzerne – gilt das auch für die Tui? Der Branchenriese legt am Dienstag seine Zahlen vor und stellt sich seinen Aktionären. Denen dürfte vor allem ein Thema am Herzen liegen. Hannover (dpa) – Turbulenzen in der Luftfahrtbranche und eine Gewinnwarnung: Der weltgrößte Reisekonzern Tui dürfte derzeit […]

Das Winterquartal zählt traditionell nicht zu den stärksten der Reisekonzerne – gilt das auch für die Tui? Der Branchenriese legt am Dienstag seine Zahlen vor und stellt sich seinen Aktionären. Denen dürfte vor allem ein Thema am Herzen liegen.

Hannover (dpa) – Turbulenzen in der Luftfahrtbranche und eine Gewinnwarnung: Der weltgrößte Reisekonzern Tui dürfte derzeit für gemischte Gefühle bei seinen Aktionären sorgen. Dabei hat der Konzern trotz des heißen Sommers starke Zahlen des vergangenen Jahres im Rücken: Zwar verbrachten viele Menschen die sonnigen Monate zu Hause, statt in die Ferne zu fliegen. Trotzdem verdiente Tui aber im abgelaufenen Geschäftsjahr bis Ende September 733 Millionen Euro – fast 14 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Seine Gewinnpläne für das laufende Geschäftsjahr dampfte der Konzern allerdings ein.

Am Dienstag (12.2.) stellt sich die Tui auf der Hauptversammlung in Hannover den Fragen ihrer Aktionäre. Zuvor werden die detaillierten Ergebnisse zum ersten Quartal 2018/2019 bis Ende Dezember veröffentlicht, dieses ist saisonbedingt typischerweise schwach.

Vor wenigen Tagen hatte das Unternehmen bekanntgegeben, seine Erwartungen an das laufende Geschäftsjahr zurückzuschrauben. Der Gewinn werde wohl nur das Vorjahresniveau erreichen. 2018 hatte das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf Basis konstanter Wechselkurse bei 1,2 Milliarden Euro gelegen. Das Ziel eines durchschnittlichen jährlichen Zuwachses dieser Größe von zehn Prozent für die drei Jahre bis zum Geschäftsjahr 2020 könne nicht mehr aufrecht erhalten werden.

Die Tui begründete dies damit, dass sich bekannte Herausforderungen am Markt nicht nur wie ursprünglich angenommen im Winter auswirkten, sondern auch im Sommer spürbar bleiben werden. Lösungen sollten Maßnahmen wie Kostensenkungen, Umstrukturierungen und verstärkte Verkaufsanstrengungen sein.

Dem Preiskampf der Airlines war zuletzt Germania zum Opfer gefallen – dann wurde bekannt, dass der Thomas-Cook-Konzern für seine Airline-Gruppe um Condor einen Käufer sucht. Auch Tui-Chef Fritz Joussen hatte vor einigen Jahren laut über den Verkauf der konzerneigenen Ferienflieger wie Tuifly nachgedacht. Mitte Dezember kündigte Joussen aber an, weiter auf Expansion zu setzen: «Wir bauen die Kapazität aus, wir wollen Marktanteile gewinnen», sagte er.