Fraport-Chef Schulte gibt den Posten als BDL-Chef nach einer Amtsperiode wieder ab. Sein Nachfolger Scheurle hat gute Kontakte in die Politik. Das sorgt auch für Kritik. Berlin (dpa) – Der Chef der Deutschen Flugsicherung, Klaus-Dieter Scheurle, wird neuer Präsident des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft. Der 63-Jährige vertritt damit auch die Interessen der Flughäfen und Fluggesellschaften […]

Fraport-Chef Schulte gibt den Posten als BDL-Chef nach einer Amtsperiode wieder ab. Sein Nachfolger Scheurle hat gute Kontakte in die Politik. Das sorgt auch für Kritik.

Berlin (dpa) – Der Chef der Deutschen Flugsicherung, Klaus-Dieter Scheurle, wird neuer Präsident des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft. Der 63-Jährige vertritt damit auch die Interessen der Flughäfen und Fluggesellschaften in Deutschland. Scheurle übernimmt das Ehrenamt im Juni von Fraport-Chef Stefan Schulte, wie der BDL am Donnerstag mitteilte. Die Amtszeit beträgt zwei Jahre. Scheurle forderte in einer ersten Erklärung, die Luftverkehrssteuer abzuschaffen, damit deutsche Airlines international wettbewerbsfähig bleiben.

Die Abgabe war 2011 eingeführt worden. Scheurle war von 2009 bis 2013 Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, bevor er an die Spitze des bundeseigenen Unternehmens Flugsicherung wechselte. Auch der Hauptgeschäftsführer des Verbands, Matthias von Randow, war Staatssekretär in dem Ministerium, er wechselte aber schon 2009 in die Wirtschaft.

Die Fraktion Die Linke kritisierte die Personalie. «Übertritte von politischem Spitzenpersonal in Lobbyfunktionen müssen dringend reglementiert werden», verlangte ihr Verkehrspolitiker Jörg Cezanne. Andernfalls bleibe Einfluss von Interessenvertretern der Industrie auf politische Entscheidungen übermächtig. Das habe Fortschritte hin zu einem umweltverträglichen Verkehr verhindert.