Warschau (dpa) – Der nationalkonservative polnische Parteichef Jaroslaw Kaczynski hat am siebten Jahrestag der Flugzeugkatastrophe von Smolensk seine Vermutung bekräftigt, es habe einen Anschlag gegeben. «Wir wissen mit einem sehr hohen Grad an Sicherheit, dass es eine Explosion gegeben hat», sagte der Chef der Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) am Montagabend bei Gedenkfeierlichkeiten in Warschau. […]

Warschau (dpa) – Der nationalkonservative polnische Parteichef Jaroslaw Kaczynski hat am siebten Jahrestag der Flugzeugkatastrophe von Smolensk seine Vermutung bekräftigt, es habe einen Anschlag gegeben. «Wir wissen mit einem sehr hohen Grad an Sicherheit, dass es eine Explosion gegeben hat», sagte der Chef der Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) am Montagabend bei Gedenkfeierlichkeiten in Warschau.

Beim Absturz eines Regierungsfliegers waren am 10. April 2010 im russischen Smolensk alle 96 Passagiere umgekommen, darunter der damalige Präsident Lech Kaczynski, Zwillingsbruder des PiS-Chefs Jaroslaw. Obwohl damalige Ermittlungen einen Pilotenfehler für das Unglück verantwortlich machten, glauben viele PiS-Anhänger an einen Anschlag. Nach dem Regierungswechsel 2015 rollten die Nationalkonservativen die Untersuchungen zu den möglichen Ursachen des Absturzes neu auf. Beweise für ein Verbrechen gibt es bislang nicht.

Die Ermittler seien der Wahrheit ein großes Stück näher gekommen, meinte Kaczynski aber in Bezug auf die Arbeiten der neuen Untersuchungskommission. Die von seiner Partei ernannten Ermittler äußerten am Jahrestag des Unglücks erneut den Verdacht, dass es an Bord des Fliegers noch vor dem Absturz eine Explosion gegeben haben könnte. Sie warfen den russischen Lotsen außerdem vor, die Katastrophe mit Absicht herbeigeführt zu haben. Sie könnten den Piloten während der Landung falsche Angaben gemacht haben, hieß es. Regierungskritikern zufolge instrumentalisiert die PiS die Katastrophe für politische Zwecke.