Germanwings-Katastrophe: Spanier kritisieren Vater des Todespiloten
Madrid (dpa) – Die am zweiten Jahrestag der Germanwings-Katastrophe neu geäußerten Zweifel an der offiziellen Absturzursache sind auch in Spanien auf heftige Kritik gestoßen. «Wie können sie es wagen, ausgerechnet an so einem markanten Tag solche Informationen zu veröffentlichen?», fragte empört die Vorsitzende des spanischen Verbandes der Betroffenen des Unglücksfluges, Silvia Chaves, nach Medienberichten vom Freitag. Dem offiziellen Untersuchungsbericht zufolge hat Copilot Andreas Lubitz […]
Madrid (dpa) – Die am zweiten Jahrestag der Germanwings-Katastrophe neu geäußerten Zweifel an der offiziellen Absturzursache sind auch in Spanien auf heftige Kritik gestoßen. «Wie können sie es wagen, ausgerechnet an so einem markanten Tag solche Informationen zu veröffentlichen?», fragte empört die Vorsitzende des spanischen Verbandes der Betroffenen des Unglücksfluges, Silvia Chaves, nach Medienberichten vom Freitag.
Dem offiziellen Untersuchungsbericht zufolge hat Copilot Andreas Lubitz den Airbus vor zwei Jahren absichtlich gegen einen Berg in den französischen Alpen gesteuert. Alle 150 Menschen an Bord starben, darunter auch 50 Spanier. Der Flugunfallexperte Tim van Beveren sowie der Vater von Lubitz stellten die offizielle Ursache am Freitag bei einer Pressekonferenz in Berlin in Frage und meinten, es sei nicht zweifelsfrei erwiesen, dass Lubitz in selbstmörderischer Absicht gehandelt habe.
Chaves, die vor zwei Jahren ihren Ehemann verlor, bezeichnete die Äußerungen von Günter Lubitz und von van Beveren als «sehr unangemessen». «Man sollte mehr Respekt für die Hinterbliebenen zeigen. Wir haben für sie (die Eltern des Copiloten) immer Respekt aufgebracht», fügte sie an. Der Präsident des spanischen Hilfsverbandes für Unfallopfer DIA, Francisco Canes, sagte der Deutschen-Presse-Agentur, diese Zweifel an der Unfallursache «werden den Trauerprozess vieler Menschen deutlich erschweren».