Sicherheit im Luftverkehr kostet auch wegen der steigenden Terrorgefahr immer mehr Geld. Der Staat soll von den Kosten mehr übernehmen, verlangt die Luftverkehrsindustrie. Frankfurt/Main (dpa) – Die Fluggesellschaften wollen die Sicherheitskontrollen an den deutschen Flughäfen künftig nicht mehr allein bezahlen. Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) forderte am Donnerstag eine deutlich stärkere Beteiligung des Bundes […]

Sicherheit im Luftverkehr kostet auch wegen der steigenden Terrorgefahr immer mehr Geld. Der Staat soll von den Kosten mehr übernehmen, verlangt die Luftverkehrsindustrie.

Frankfurt/Main (dpa) – Die Fluggesellschaften wollen die Sicherheitskontrollen an den deutschen Flughäfen künftig nicht mehr allein bezahlen. Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) forderte am Donnerstag eine deutlich stärkere Beteiligung des Bundes an den Kosten.

Anders als beispielsweise in den USA, Spanien oder Italien würden in Deutschland die Luftsicherheitskosten den Airlines voll in Rechnung gestellt, kritisierte der neue BDL-Präsident und Frankfurter Flughafenchef Stefan Schulte. Im vergangenen Jahr hätten die Gesellschaften 594 Millionen Euro unter anderem für die Gepäck- und Passagierkontrollen gezahlt.

Die Gebühren werden zwar über die Ticketpreise an die Passagiere weitergereicht, belasten nach BDL-Auffassung aber dennoch den Luftverkehrsstandort Deutschland. In den USA müssten die Airlines nur etwa ein Drittel der Sicherheitskosten tragen.

«Die Aufgaben der Gefahrenabwehr und der Terrorbekämpfung sind immer mehr zu einer gesamtgesellschaftlichen Aufgaben geworden. Aus diesem Grund sollten die Kontrollaufgaben der Behörden zu einem erheblichen Teil vom Staat getragen werden», erklärte Schulte laut Mitteilung. Das gelte längst für andere Verkehrsträger wie auch für den öffentlichen Raum.

Die deutschen Fluggesellschaften und Flughäfen fallen nach Ansicht des BDL wegen der hohen Kostenbelastungen international zurück. Die Airlines seien 2016 zwar noch um 1,4 Prozent gewachsen, aber deutlich hinter den weltweiten (6,3 Prozent) und europäischen (4,6 Prozent) Steigerungen geblieben. Ihr Anteil im Heimatmarkt sei weiter auf zuletzt 62,3 Prozent zurückgegangen. Nicht viel anders stelle sich die Situation der Flughäfen dar, die im Wachstum deutlich hinter den Wettbewerbern in Westeuropa zurückblieben.