Warschau/Krakau (dpa) – Polens Staatsanwaltschaft will Medienberichte zur Todesursache des exhumierten Präsidentenpaares Lech und Maria Kaczynski nicht bestätigen. Der polnische Radiosender RMF FM meldete unter Berufung auf vorläufige Untersuchungen von Rechtsmedizinern, Kaczynski sei bei dem Flugzeugunglück in Russland mit großer Wahrscheinlichkeit an seinen Verletzungen gestorben. Die Staatsanwaltschaft widersprach: Ergebnisse könnten noch gar nicht vorliegen. Die Analyse […]

Warschau/Krakau (dpa) – Polens Staatsanwaltschaft will Medienberichte zur Todesursache des exhumierten Präsidentenpaares Lech und Maria Kaczynski nicht bestätigen. Der polnische Radiosender RMF FM meldete unter Berufung auf vorläufige Untersuchungen von Rechtsmedizinern, Kaczynski sei bei dem Flugzeugunglück in Russland mit großer Wahrscheinlichkeit an seinen Verletzungen gestorben. Die Staatsanwaltschaft widersprach: Ergebnisse könnten noch gar nicht vorliegen. Die Analyse der entnommenen Proben dauere noch einige Monate, sagte Sprecherin Ewa Bialik am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.

Die Kaczynskis sind die ersten von 83 Opfern, die im Zuge neuer Ermittlungen der Flugzeugkatastrophe exhumiert wurden. Entgegen früherer Untersuchungen vermuten Polens seit 2015 regierenden Nationalkonservative hinter dem Absturz der Präsidentenmaschine vom April 2010 kein Unglück, sondern einen Anschlag. Die Toten werden auch auf Sprengstoffspuren geprüft. Nach viertägigen rechtsmedizinischen Untersuchungen sollte das Präsidentenpaar am Abend wieder in der Krakauer Wawel-Burg bestattet werden.