Keine Streiks bei Eurowings diese Woche – Platzeck soll helfen
Bei Eurowings haben sich die Verhandlungspartner hoffnungslos verkeilt. Einen neuen Streik scheut die Gewerkschaft Ufo aber. Nun soll es wieder Lufthansa-Schlichter Matthias Platzeck richten. Frankfurt/Main (dpa) – Trotz gescheiterter Schlichtungsverhandlungen wird es bei der Lufthansa-Tochter Eurowings in dieser Woche keine neuen Streiks der Flugbegleiter geben. Die Kabinengewerkschaft Ufo zog am Montag ihre ursprüngliche Drohung von […]
Bei Eurowings haben sich die Verhandlungspartner hoffnungslos verkeilt. Einen neuen Streik scheut die Gewerkschaft Ufo aber. Nun soll es wieder Lufthansa-Schlichter Matthias Platzeck richten.
Frankfurt/Main (dpa) – Trotz gescheiterter Schlichtungsverhandlungen wird es bei der Lufthansa-Tochter Eurowings in dieser Woche keine neuen Streiks der Flugbegleiter geben. Die Kabinengewerkschaft Ufo zog am Montag ihre ursprüngliche Drohung von zwei weiteren Streiktagen zurück. Stattdessen solle der bereits beim Mutterkonzern erfolgreiche Schlichter Matthias Platzeck die Gespräche wieder in Gang bringen, schlug die Gewerkschaft vor.
In der Nacht zum Montag waren Gespräche mit dem Eurowings-Management über eine mögliche Schlichtung gescheitert. Dort hatte man sich nach Angaben beider Seiten nicht auf einen Themenkreis einigen können. Eurowings hielt Ufo vor, gewerkschaftspolitisch motivierte Ziele außerhalb der Tarifverträge zu verfolgen. Man sei jederzeit zur Schlichtung sämtlicher Tarifvertragsthemen bereit, hatte das Unternehmen am Sonntag betont.
Ufo sieht hingegen den in der Lufthansa-Schlichtung vereinbarten Rahmen nicht gewahrt, der unter dem brandenburgischen Ex-Ministerpräsidenten Platzeck ausgehandelt worden war. Die Gewerkschaft leitet daraus den Anspruch ab, die Arbeitsbedingungen für den Billigableger der Lufthansa weitgehend zu gestalten. Das Eurowings-Management habe zudem nach dem Streik verlangt, dass Ufo von ihren Forderungen ablasse.
Mit Unterstützung der Kollegen bei der Schwestergesellschaft Germanwings, die ebenfalls zur Plattform Eurowings gehört, hatte die Ufo am Donnerstag vergangener Woche 393 von 551 geplanten Eurowings-Flügen ausfallen lassen.
Der SPD-Politiker Platzeck solle den Gesamtprozess wieder in Gang bringen und weitere Streiks überflüssig machen, heißt es in einem offenen Brief an den Lufthansa-Vorstand. Man müsse die öffentlichen Schuldzuweisungen und inhaltsfreien Eskalationen beenden, verlangte die stellvertretende Ufo-Vorsitzende Sylvia de la Cruz. «Dies kann unseres Erachtens gelingen, da die zuvor angekündigten Streiks in dieser Woche nicht durchgeführt werden.»
Die Eurowings GmbH verhandelte am Dienstag erneut parallel mit der Ufo-Konkurrenz Verdi über die Tarife der derzeit rund 480 Flugbegleiter. Es steht nicht fest, welche Gewerkschaft in dem Unternehmen mehr Mitglieder hat. Sollten beide Gewerkschaften einen Tarifvertrag erreichen, müsste ein Tarifeinheitsverfahren in Gang gesetzt werden. Verdi beansprucht für sich, bei der Eurowings GmbH die stärkere Gewerkschaft zu sein.