Vier Syrer per Flugzeug von Griechenland in die Türkei ausgeflogen
Lesbos (dpa) – Griechenland hat zum zweiten Mal seit Inkrafttreten des EU-Flüchtlingspaktes eine kleine Gruppe von illegal eingereisten Syrern per Flugzeug in die Türkei zurückgeschickt. Die vier Syrer hätten auf der Insel Chios keinen Asylantrag gestellt, wie die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch aus Kreisen der Küstenwache und der Polizei erfuhr. «Es waren nur vier Syrer», sagte […]
Lesbos (dpa) – Griechenland hat zum zweiten Mal seit Inkrafttreten des EU-Flüchtlingspaktes eine kleine Gruppe von illegal eingereisten Syrern per Flugzeug in die Türkei zurückgeschickt. Die vier Syrer hätten auf der Insel Chios keinen Asylantrag gestellt, wie die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch aus Kreisen der Küstenwache und der Polizei erfuhr.
«Es waren nur vier Syrer», sagte ein Offizier der Küstenwache. Ursprünglich sollten zwölf Syrer zurückgeflogen werden. Acht von ihnen hätten unmittelbar vor Abflug aus Chios ihre Meinung geändert und einen Asylantrag gestellt, hieß es weiter. Ein Polizeisprecher hatte zuvor gesagt, das Flugzeug sei von der Insel Lesbos gestartet. Die Polizei korrigierte am Nachmittag den Fehler in einer Mitteilung.
Die Flüchtlinge seien freiwillig an Bord eines von der Europäischen Grenzschutzagentur Frontex gecharterten Flugzeuges gegangen. Ende April war eine Gruppe von zwölf Syrern aus Lesbos per Flugzeug in die Türkei zurückgeschickt worden. Insgesamt sind bislang 372 Migranten aus verschiedenen Staaten in die Türkei zurückgegangen.
Mit dem umstrittenen EU-Türkei-Pakt will die Europäische Union den Zustrom von Flüchtlingen drosseln und Schleppern das Handwerk legen. Er sieht vor, dass alle Menschen, die seit dem 20. März illegal nach Griechenland gelangt sind, zwangsweise in die Türkei zurückgebracht werden können. Ausgenommen sind nur Menschen, die nachweisen können, dass sie in der Türkei verfolgt werden.