EU-Regeln für Abgastest auf der Straße
Brüssel (dpa) – Autobauer denken sich laufend neue Wagen aus – mit neuen Formen und Motoren. Und jedes neue Fahrzeugmodell muss, bevor es auf den Markt gebracht werden darf, zum Abgastest. Bislang wird der Ausstoß von gesundheitsschädigendem Stickoxid (NOx) nur auf dem Teststand gemessen. Diese Tests wie unter Laborbedingungen gelten als ziemlich berechenbar für die […]
Brüssel (dpa) – Autobauer denken sich laufend neue Wagen aus – mit neuen Formen und Motoren. Und jedes neue Fahrzeugmodell muss, bevor es auf den Markt gebracht werden darf, zum Abgastest. Bislang wird der Ausstoß von gesundheitsschädigendem Stickoxid (NOx) nur auf dem Teststand gemessen. Diese Tests wie unter Laborbedingungen gelten als ziemlich berechenbar für die Hersteller. Sie können auf dem Rollenprüfstand Schadstoffwerte erzielen, die deutlich unter denen beim echten Fahren draußen liegen.
Neue sogenannte RDE-Tests (Real Driving Emissions) sollen das ändern. Bei diesem Verfahren, das zusätzlich zu den Labortests geplant ist, werden die Abgaswerte der Testwagen im Freien auf der Straße gemessen. Ab September 2017 sollen diese Tests schrittweise starten. Damit die neuen Checks kommen können, müssen aber noch einige Details geregelt werden.
Klar ist schon jetzt, dass noch jahrelang großzügige Abweichungen erlaubt sein sollen – zum Unwillen von Umweltschützern. Nach der Euro-6-Abgasnorm, die seit fast zehn Jahren gilt, sind bei Dieselautos nur 80 Milligramm Stickoxid (NOx) Höchstwert pro Kilometer erlaubt.
Diese Obergrenze sollen neu entwickelte Fahrzeugtypen in einem ersten Schritt zwischen September 2017 und Januar 2020 bei den Straßentests noch stark überschreiten dürfen, so dass mehr als das Doppelte zulässig ist.
Ab 2020 soll eine Überschreitung um die Hälfte toleriert werden. Nach Darstellung der EU-Kommission ist das immer noch eine Verbesserung: Denn derzeit überschritten Dieselautos die im Labor gemessenen Werte auf der Straße oft im Schnitt um das Vierfache.